So klingt Düsseldorf "Lean on" ist Düsseldorfs Liebling

Düsseldorf · Der Titel des US-Musikprojekts Major Lazer war 2015 in der Landeshauptstadt das meistgespielte Lied beim Streamingdienst Spotify. Das entspricht dem Trend in Deutschland, doch es gibt auch feine lokale Unterschiede im Musikgeschmack.

Lean On von Major Lazer ist Spotify-Hit in Düsseldorf
Foto: AP/RP/Radowski

In Sachen Musikgeschmack sind die Düsseldorfer beständig und treu. Bereits im Sommer zählten die Titel "Lean on" von Major Lazer und "Ain't Nobody (Loves Me Better)" von Felix Jaehn zu den meistabgerufenen Titeln beim Streaminganbieter Spotify. Und auch in der Jahresübersicht sind beide Lieder ganz vorne dabei. Das geht aus einer exklusiven Auswertung des schwedischen Unternehmens für unsere Redaktion hervor.

Auf den Spitzenpositionen decken sich die Vorlieben der Düsseldorfer mit den Nutzern aus ganz Deutschland. Interessante Unterschiede gibt es jedoch auf den hinteren Plätzen des Rankings. Die größte Abweichung erzielt der Titel "King" von den britischen Elektro-Poppern Years & Years. Während die Düsseldorfer das Lied in den vergangenen Monaten rauf und runter gespielt haben und es somit auf Platz 22 befördert haben, liegt es in der Gunst der Nutzer in ganz Deutschland nur auf Rang 31.

Eine andere Auffälligkeit: Justin Bieber, Weltstar aus Kanada mit leichtem Hang zum Exzess, kommt in Düsseldorf weit besser an als im bundesweiten Durchschnitt. Seine Kollaboration mit dem US-DJ-Duo Jack Ü "Where Are Ü Now" liegt in der Landeshauptstadt auf Rang 25, deutschlandweit jedoch auf Platz 32. Biebers eigener Song "What Do You Mean?" erreicht in Düsseldorf Position 42, ist national aber nur Nummer 48.

Interessant ist mit Blick auf die Auswertung, dass deutschsprachige Titel kaum eine Rolle spielen. Als erstes Lied mit deutschem Gesang taucht "Unter meiner Haut" des DJ-Duos Gestört aber Geil auf. Es folgen in der Top-30 nur noch Motrip "So wie du bist" (Platz 21) und Philipp Dittberner "Wolke 4" lediglich zwei weitere deutschsprachige Titel. Vor allem für Radiohörer dürfte dieser Umstand überraschend sein, schließlich sind deutsche Lieder bei vielen Sendern sehr präsent.

Die Liste von Spotify dürfte relativ zuverlässig abbilden, welche Interpreten vor allem bei jüngeren Düsseldorfern angesagt sind. Trotzdem gibt es auch einige Unschärfen. So ist Spotify mit 75 Millionen Nutzern weltweit (Stand Juni 2015) zwar der größte Anbieter, aber eben auch nur einer von mehreren. Auch sind die für Düsseldorf durchaus relevanten Toten Hosen nicht in dem Katalog des Streaminganbieters vertreten. Gleiches gilt für Weltstars wie Adele, deren aktuelles Album dort nicht zu finden ist, und für Taylor Swift.

Major Lazor dürfte der Zuspruch aus Düsseldorf freuen. Denn er trug dazu bei, dass ihr Song "Lean On" 556 Millionen Mal abgespielt wurde. Für jeden Stream zahlt das Unternehmen Schätzungen zufolge zwischen 0,006 bis 0,0084 US-Cent.

(RP)
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