Düsseldorf Lehrerin kassierte 80.000 Euro Gehalt zuviel

Düsseldorf · Neun Monate Bewährungsstrafe wegen Betrugs plus 2500 Euro als zusätzliche Buße hat das Amtsgericht als Strafe gegen eine pensionierte Grundschullehrerin (66) festgesetzt. Als Beamtin hatte sie fast vier Jahre lang bis April 2015 vom NRW-Landesamt für Besoldung zu Unrecht 1000 bis 2100 Euro monatlich zu viel Gehalt kassiert, insgesamt fast 80.000 Euro.

Weil sie die Anklage als "extreme psychische Belastung" empfinde, hat sie sich gestern kurz vor der Verhandlung krank gemeldet. Sie habe ihre Gehaltsabrechnungen jahrelang nicht sorgfältig geprüft, gab sie schriftlich zu. Aber die Berechnungen des Landesamtes habe sie "nie verstanden", habe blind auf deren Richtigkeit vertraut und die Belege nur abgeheftet. Bis dahin sei sie aber aufrecht durchs Leben gegangen, habe sich stets bemüht, sich "in allen Bereichen redlich und korrekt" zu verhalten, gab sie an. Und bis zum Jahresende will sie die zu viel kassierten Gehälter zurückzahlen, mehr als 30.000 Euro habe sie schon abgestottert.

Das schützte sie gestern aber nicht vor einer Verurteilung. Per Strafbefehl, der ihr nun per Post zugeht, verhängte der Richter die Bewährungsstrafe plus Geldbuße, zahlbar ans Kinderhospiz Regenbogenland. Dagegen kann die Lehrerin Einspruch einlegen. Aber dann käme es doch noch zum öffentlichen Prozess.

(wuk)
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