Kommentar Nicht alles war vorhersehbar
Die gute Nachricht: Die Zahl der Eltern, die in Düsseldorf bei der Suche nach einem Betreuungsplatz für ihr ein oder zwei Jahre altes Kind ganz leer ausgehen, schrumpft. Rund 1000 freie Tagespflegeplätze gibt es aktuell. Das nimmt Druck aus dem Kessel. Wer sein Kind lieber in eine reguläre Kita geschickt hätte, wird trotzdem unzufrieden sein.
Hat die Stadt die Entwicklung verschlafen? Hier mit Ja zu antworten, wäre ebenso populär wie falsch. Vor zehn Jahren gab es gerade einmal 1270 U3-Plätze, die Quote dümpelte bei etwa sechs Prozent. Im Sommer 2015 wird es knapp 8000 Plätze und eine Quote von 45 Prozent geben. Anders als beim Thema Schulbau und -sanierung hat die Stadt hier auf die Tube gedrückt. Dass trotzdem eine Lücke klafft, liegt am gesellschaftlichen Wandel (immer früher in die "Krippe") und am Boom der Landeshauptstadt. Beides war nicht vollständig vorhersehbar.
