Oldtimerfreunde treffen sich in Düsseldorf

Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus haben sich die Oldtimerfreunde Düsseldorf am Sonntag mit ihren Wagen getroffen.

Vor 14 Jahren stand ein Mann vor der Tür von Gerrit Jung und bot ihm einen Tempo-Dreirad vom Hersteller Vidal und Sohn an. Das Erstaunliche: Der Oldtimer aus dem Jahr 1942 war in Einzelteilen in Kisten verpackt. Kein Problem für Gerrit Jung. Der Lohausener schraubte alles passend zusammen. Nun zeigt er den Lieferwagen auf drei Rädern (zwei hinten, eines vorn) häufig auf Ausstellungen. „Das Bewundertwerden macht Spaß“, sagt er. Manchmal kann er mit dem Tempo-Dreirad sogar etwas Geld verdienen – wenn er das Gefährt nämlich für Filmproduktionen vermietet.

Schon 100 Jahre hat der Ford Model T auf dem Buckel. Besitzer Werner Straube aus Mönchengladbach hat den Oldtimer erst in diesem Jahr gekauft. Das Faszinierende sei an Oldtimern, wenn sie mal kaputt gingen, sagt er. „Ich gehe dann auf Fehlersucher, bis wieder alles schnurrt.“ Als Kind schon habe er an Mopets geschraubt und sich mit den Jahrzehnten alles selbst beigebracht. Geht was kaputt, stellt Straube die Ersatzteile meist selbst her. Geht er mit dem Ford Baujahr 1916 auf Reisen, muss er mit locker 15 Liter Super auf 100 Kilometer rechnen. Straube sieht’s gelassen. „Was soll’s? Es kommt nicht so oft vor.“

Auf die Frage, was Balthasar Müller mit seinem BMW 319/1 Baujahr 1935 so anstelle, antwort Ehefrau Trude lautstart: „Putzen!“. Der 83-Jährige lacht über die kleine Lästerei seiner Gattin. „Wir fahren mit dem BMW ein mal pro Jahr bis nach Korsika“, sagt er. Über Landstraßen führt diese Privatrallye, damit viel Zeit zum Sehen und Gesehenwerden bleibt. Bis zu 150 Stundenkilometer schafft der BMW immerhin und verbraucht dann bis zu 13 Liter Super. „Egal, erst wenn kein Geld mehr da ist, fahren wir nicht mehr“, sagt Müller. „Oldtimer-Besitzer wie wir müssen ein wenig verrückt sein.“