Feuer an der Potsdamer Straße Suche nach dem Brandstifter

Düsseldorf · In drei Sprachen bittet die Kripo an der Potsdamer Straße um Hinweise auf die Täter, die dort immer wieder im Hochhaus zündeln. Die Polizei zeigt Präsenz im Viertel und macht auch auf mögliche Gefahrenstellen aufmerksam.

 Die Polizei hat nach den Bränden im Juli ihre Präsenz um das Hochhaus an der Potsdamer Straße verstärkt.

Die Polizei hat nach den Bränden im Juli ihre Präsenz um das Hochhaus an der Potsdamer Straße verstärkt.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Jetzt setzen die Fahnder auch auf das Geld. 2500 Euro Belohnung haben Staatsanwaltschaft und die GGR Wohnparks GmbH für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung der Brandstifter von Hassels-Nord führen. Das ist nicht gerade wenig und könnte vielleicht doch den ein oder anderen möglichen Mitwisser dazu bewegen, bei der "EK Potsdam" auszupacken.

 Täglich neuer Zündstoff: Hier sollen eigentlich nur die Mülltonnen stehen.

Täglich neuer Zündstoff: Hier sollen eigentlich nur die Mülltonnen stehen.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Die vierköpfige Ermittlungskommission ist nicht zum ersten Mal im Einsatz. Schon vor drei Jahren fahndeten Steffen Franke und seine Kollegen nach Brandstiftern an der Potsdamer Straße. Gefasst wurde niemand, aber die Zahl der Brände ging zurück. Zumindest die der besonders gefährlichen. "Gebrannt hat es immer", sagte Franke gestern beim Ortstermin. Mal eine Fußmatte, mal ein bisschen Sperrmüll, der schnell wieder gelöscht war. "Im Großen und Ganzen war es aber ruhiger geworden." Die Kommission wurde aufgelöst, die Fahnder wurden anderswo dringender gebraucht.

Seit am 20. Juli der dritte Brand in drei Wochen das 16-stöckige Haus teilweise unbewohnbar gemacht hatte, ist die Dringlichkeit in Hassels-Nord wieder größer. "Die Folgen dieses Brandes waren enorm, es gab Verletzte durch Rauchgas und viele Menschen in Gefahr", sagte Polizeisprecher André Hartwich. Deshalb ist die "EK Potsdam" wieder eingesetzt worden. Und sie hat auch schon die beiden Männer identifiziert, die Zeugen weglaufen sahen, und nach denen mit Phantombildern gesucht worden war. "Sie kommen für dieses Feuer als Täter nicht in Frage", sagte Franke gestern über sie. "Zumindest konnten wir ihnen keine Beteiligung nachweisen."

Während die Suche nach den Tätern nur schleppend läuft - nicht zuletzt, weil nicht jeder in der Nachbarschaft gern mit der Polizei spricht -, zeigt der "Einsatztrupp Präsenz" sich immer öfter an der Potsdamer Straße. Dabei haben die 17 Beamten im Bereich von Eller über Bilk bis Garath auch eine Menge anderer Brennpunkte im Auge zu behalten. Rund um die Potsdamer Straße kontrollieren sie regelmäßig die jungen Leute, die sich auf den Spielplätzen herumdrücken, tauchen gemeinsam mit dem städtischen OSD immer häufiger unangemeldet in den einschlägigen Lokalen auf, in denen sich junge Erwachsene treffen, "die für alle möglichen Straftaten gut sind".

Da geht es meist um Sachbeschädigungen, kleine Diebstähle, nichts, was auch einmal in Haft führen würde. "Aber dass wir sie ständig kontrollieren, zeigt hoffentlich Wirkung", sagt ET-Leiter Werner Kreuels. 1000 Stunden waren seine Leute im vergangenen Jahr allein an der Potsdamer Straße unterwegs.

Der Ortstermin fand vor den Müllcontainern statt, neben dem sich auch gestern wieder Sperrmüll türmte. "Brandlast" heißt der bei der Polizei, schnell angezündet und durch extreme Rauchentwicklung hochgefährlich. "Das versuchen wir, den Leuten klar zu machen. Aber jeden Tag liegt wieder neuer Müll hier", sagte dazu ein Sprecher der Wohnungsgesellschaft.

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