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Polizei präsentiert Verkehrsbericht 2004 Trauriger Rekord: 22 Tote auf Düsseldorfs Staßen

Düsseldorf (dto). Am Mittwoch hat die Düsseldorfer Polizei den Verkehrsbericht für das Jahr 2004 präsentiert. Mit einigen Negativtrends: Die Zahl der Unfälle, Verkehrstoten und Schwerverletzten hat sich nach positiven Entwicklungen im Jahr 2003 ins Gegenteil verkehrt. Die traurigen Highlights: Die Zahl der Verkehrstoten ist von neun auf 22 gestiegen, ein Rekordhoch. In den vergangenen zehn Jahren gab es nur 2001 noch mehr Unfalltote, nämlich 25. Leichter Anstieg auch bei den Schwerverletzten: Ihre Zahl erhöhte sich von 425 auf 440. Kleiner Lichtblick: Kinder kamen im vergangenen Jahr nicht auf Düsseldorfs Straßen ums Leben.

Düsseldorf ist eine verkehrsreiche Stadt. Auf 572.511 Einwohner kommen 341.381 angemeldete Fahrzeuge. Zum Verkehrsstrom der Einwohner addiert sich der Pendlerverkehr, täglich strömen über 280.000 Fahrzeuge in die Stadt. Insgesamt 24.897 Mal krachte im vergangenen Jahr im Stadtgebiet, 180 Mal öfter als im Jahr 2003. Dafür ist nach Polizeiangaben vor allem die Zunahme sogenannter Bagatellunfälle verantwortlich. Insgesamt entstand ein Sachschaden von 277 Millionen Euro, bei jedem zehnten Unfall kamen Menschen zu Schaden. Ungeachtet allen Verkehrsaufkommens sei aber "jeder Unfalltote ein Toter zu viel", kommentierte Polizeipräsident Michael Dybowski die Verkehrstatistik.

Angesichts erschreckender Zahlen appellierte Dybowski an Vorsicht und Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Offenbar keine überflüssige Mahnung, denn einige Autofahrer schienen auch im vergangenen Jahr wahrlich nicht mit Vernunft gesegnet. Im Geschwindigkeitsrausch bretterte ein 39-Jähriger durch den Rheinufertunnel: Er fuhr 152 statt der erlaubten 80 Stundenkilometer. Ergebnis: vier Punkte in Flensburg, 375 Euro Geldbuße, vier Monate Fahrverbot. Den Promillerekord hält eine 44-Jährige, die erst in eine Meerbuscher Baustelle raste, dann in Düsseldorf angehalten wurde — mit 3,92 Promille. Eine 56-jährige Golffahrerein schaffte es, sieben parkende Autos zu rammen und dann gegen einen Baum zu prallen. Ihre Ausrede: Plötzliches Nasenbluten habe sie abgelenkt.

Fußgänger und Radfahrer besonders gefährdet

Um den Verkehr sicherer zu machen, wird jeder einzelne Unfall von den Beamten analysiert. Ergebnis: Es gab wenig Auffälligkeiten, es krachte zu den unterschiedlichsten Tageszeiten an den verschiedensten Orten. Auf den Spitzenplätzen: Mörsenbroicher Ei (124 Unfälle), Worringer Platz 121 Unfälle) und Nordstern (94 Unfälle). Doch eine Gemeinsamkeit fiel auf: Zehn von 22 tödlichen Unfällen ereignete sich in der dunklen Jahreszeit. Und Fußgänger und Radfahrer waren mit 13 bzw. drei Toten überproportional häufig, nämlich mit 75 Prozent, vertreten. "Sie sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer, haben keinen 'Puffer'", erläuterte der Polizeipräsident.

Und sie werden bei trüber Witterung und zu vorgerückter Stunde oft übersehen. Verstärkt wird dieses Risiko durch dunkle Kleidung. "Ein schwarzes Outfit mag zwar modern sein, verkehrssicher ist es aber nicht", so ein Polizeisprecher. So wurden eine dunkle Daunenjacke und fehlende Beleuchtung einem 22-jährigen Radfahrer an einem Novemberabend zum tödlichen Verhängnis. Beim Rechtsabbiegen wurde er von einem Lkw übersehen und erfasst. Auch der folgenschwerste Unfall des Jahres ereignete sich an einem Herbstabend. Nach dem Überholen schoss ein Wagen auf der Danziger Straße aus der Fahrspur und prallte gegen einen Baum: Resultat: zwei Tote und zwei Schwerverletzte.

Kinder im Auto extra sichern

Kinder kamen im vergangenen Jahr zwar nicht auf Düsseldorfs Straßen ums Leben, allerdings stieg die Zahl der Unfälle, an denen sie beteiligt waren von 273 auf 278, dabei verunglückten 290 Kinder (2003: 268). Besonders stark nahm die Zahl der Verkehrsunglücke zu, bei denen Kinder als Fahrzeuginsassen verletzt wurden. Sie stieg um 26,4 Prozent, während Unfälle, bei denen Kinder als Fußgänger und Radfahrer agierten, um 3,3 Prozent abnahmen. Eltern scheinen es dabei mit der Sicherheit im Auto nicht immer genau zu nehmen. "Immer wieder beobachteten wir, dass Eltern zwar Kindersitze einbauen, aber ihren Nachwuchs dennoch nicht ordnungsgemäß sichern", erläuterte Dieter Höhbusch von der Polizei.

Während die Zahl der Verkehrskontrollen im vergangenen Jahr teilweise erheblich sank - so wurden die Tempokontrollen auf Schulwegen von 29.319 im Jahr 2003 auf 14.519 reduziert - hat die Polizei gleichzeitig ihre Präventionsaktivitäten intensiviert. 91.807 Menschen erreichte sie durch theoretische Vorträge und praktische Übungen. In diesem Sinn ist für den Herbst eine weitere Kampagne geplant. Unter dem Motto "Sichtbarer Fußgänger" wollen die Beamten zusammen mit Stadt und Verkehrswacht die Düsseldorfer zum Tragen von Reflektoren ermuntern.

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