Düsseldorf Vater und Sohn backen um die Wette

Düsseldorf · Frank Bachhausen senior und sein Sohn Frank junior stellen in Unterbilk und Wersten Berliner her. 20 bis 30 Exemplare backen sie pro Durchgang. Derjenige, der die meisten verkauft, gewinnt.

 Frank Bachhausen sen. (l.) und sein Sohn Frank jun. im Duell

Frank Bachhausen sen. (l.) und sein Sohn Frank jun. im Duell

Foto: bachhausen/Thinkstock

Das morgige Altweiber-Fest verbringen die Männer der Familie Bachhausen ab sechs Uhr morgens an der Fettpfanne. Ihre Alternative zum Feiern in der Altstadt ist das diesjährige Back-Duell in zwei Filialen in Wersten und Unterbilk. In den Geschäften werden sie Berliner backen und direkt verkaufen. 20 bis 30 Berliner backen sie pro Durchgang und füllen sie anschließend mit Marmelade. "Die richtige Party steigt bei uns an der Lorettostraße und der Opladener Straße. Im Wettkampf Vater gegen Sohn", sagt Frank Bachhausen Senior.

Vor Ort backen sie dann die frischen Berliner, die noch warm in die Tüte kommen. Für viele gehört das an Karneval einfach dazu. "An Altweiber werden mehr Berliner als Brötchen verkauft", sagt Frank Bachhausen. Der Berliner zum Karneval hat eine lange Tradition.

Er ist kurz vor der Fastenzeit noch einmal eine fettige Süßspeise, die eine gute Grundlage zum Feiern bietet. Es gibt ihn in vielen Variationen: Gefüllt mit Eierlikör oder Baileys, verziert mit Zuckerguss oder mit bunten Gesichtern, in diesem Jahr auch als "Jecke Köpp". Die Idee zum Back-Wettkampf als Familien-Duell an Altweiber entstand ganz spontan.

Sohn Frank hat gerade seine Lehre bei der Bäckerei Hinkel erfolgreich abgeschlossen und jetzt als Geselle viele gute Ideen. "Ich habe schon als Kind in den Schulferien in der Bäckerei geholfen und Croissants gerollt", sagt er. Der Vater backt schon immer Berliner an Karneval in einer Filiale, nun will der Junior mit Dynamik punkten: "Ich habe gesagt, das klären wir im Laden vor Ort", sagt Vater Frank Bachhausen.

Er bringt als Meister die notwendige Erfahrung mit. Sohn Frank setzt auf den jugendlichen Schwung. "Es geht um Geschicklichkeit und Feinmotorik, die Berliner mit den Stöcken zu wenden, ist nicht so einfach", sagt er. Da die Berliner schon als Teiglinge empfindlich sind, braucht es viel Feingefühl.

Auch die notwendige Unterstützung von kleinen Fangruppen ist den beiden Profis wichtig. "Das treibt schon kuriose Blüten. Die Verwandtschaft, die sonst in Wersten Kaffee trinkt, will diesmal meinen Sohn in Unterbilk unterstützen und dort hinfahren", sagt Vater Frank Bachhausen. Er ist stolz auf seinen Sohn, doch der Ehrgeiz hat ihn natürlich gepackt. Dem Sohn bescheinigt er viel Talent, doch wer später Grund zum Feiern habe, das sei schließlich noch offen.

Bis nachmittags will der Senior an Altweiber das Rennen um die meisten verkauften Berliner klar für sich entscheiden. Vorbereiten kann sich der Junior aktuell nicht auf den Wettkampf, denn er steht nicht in der Backstube. Er ist gerade auf Wohnungssuche, weil er demnächst ein Studium beginnt.

Am Donnerstagmorgen steht er trotzdem pünktlich in der Filiale an der Lorettostraße und versorgt die Jecken mit Nachschub aus demFett.

(RP)
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