Duisburg Bald drei Hotels an der Bahnhofsplatte?

Duisburg · Für das InterCityHotel soll bald der Bauantrag gestellt werden. Aber Steigenberger prüft auch andere Standorte in der Innenstadt. Übernachtungsgäste werden auf jeden Fall vor allem Geschäftskunden sein.

 In Höhe des Hoist-Hauses könnte auf dem Gelände des heutigen Fernbusbahnhofs ein Hotel gebaut werden. Interessiert ist Steigenberger aber wohl auch an dem Aurelis-Gelände an der Mercatorstraße.

In Höhe des Hoist-Hauses könnte auf dem Gelände des heutigen Fernbusbahnhofs ein Hotel gebaut werden. Interessiert ist Steigenberger aber wohl auch an dem Aurelis-Gelände an der Mercatorstraße.

Foto: Archiv

Thomas Knabner, zu seinen Steigenberger-Zeiten noch Chef des "Duisburger Hofs", trägt seit 2009 den Titel "Vice President Operations InterCityHotel". In dieser Eigenschaft ist er in der Konzernzentrale der Steigenberger Hotel Group in Frankfurt für die mehr als 30 InterCity-Hotels in Deutschland und Österreich verantwortlich. Und spätestens Mitte 2016 auch für ein weiteres: das künftige IntercityHotel an Stelle des jetzigen Fernbusbahnhofs an der Ostseite des Hauptbahnhofs. Der Grundstückskauf ist inzwischen unter Dach und Fach.

"Spätester möglicher Baubeginn ist im Frühjahr 2015", versichert Knabner im Gespräch mit der RP. Bauherr und Investor ist das Hotel-Entwicklungsunternehmen Feuring mit Sitz in Mainz. "Feuring ist für den Bau zuständig. Die Verträge sind alle fertig, so dass ich davon ausgehe, dass Feuring in einigen Wochen den Bauantrag stellen kann", sagt Knabner. Der tatsächliche Baubeginn hängt dann allerdings im Wesentlichen davon ab, wie schnell ein Generalübernehmer gefunden wird, der das Vier-Sterne-Haus mit 160 Zimmern in die Höhe zieht.

Theoretisch könne damit bereits im August oder auch im Oktober begonnen werden. Im Gespräch mit Planungsdezernent Carsten Tum habe man kürzlich letzte Hindernisse aus dem Weg geräumt, berichtet Knabner. Der Fernbusbahnhof sei dabei nur am Rande ein Thema gewesen: "Das ist kein Problem. Mit Baubeginn ist der Busbahnhof dort verschwunden." Wie berichtet soll dann eine provisorische Einrichtung mit Fernbushaltestellen an der Otto-Keller-Straße in Neudorf an der Ostseite des Bahnhofs den Betrieb aufnehmen.

"Geschäftsleute und Firmenkunden, montags bis donnerstags" — das wird die Hauptzielgruppe des Hotels. Am Wochenende gehe es dann eher um Touristen und Städtereisende, denen man dann auch preislich entgegenkommen müsse. Das Geschäft mit Messebesuchern sei dagegen rückläufig, weil sich Düsseldorf und Köln inzwischen entsprechend aufgestellt hätten, sagt der Hotel-Experte.

Das Hotel soll eine Bistro-Lounge und einen Tagungsbereich bekommen. Der ist durch zusammenlegbare Tagungsräume in der obersten Etage flexibel zu gestalten. Duisburg habe in der Branche einen besseren Ruf, als das Image der Stadt sonst vermuten ließe, meint Knabner: So prüfe Steigenberger auch, ob sich in unmittelbarer Nähe an der Mercatorstraße ein gehobenes Steigenberger-Haus etablieren lässt. An Stelle der ursprünglich geplanten Hauptverwaltung von Multi Development könnte ein Gebäudekomplex entstehen, zu dem dieses weitere Hotel gehört. Mit Ibis, InterCity und Steigenberger gäbe es dann gleich drei Hotels rund um den Bahnhofsvorplatz.

Vor einiger Zeit hatte Steigenberger Interesse an einem Standort im Innenhafen bekundet. Auch das Mercatorquartier bietet sich für ein Hotel an. Vom Tourismus könne ein Hotel im ganzen Ruhrgebiet nicht leben, so Knabner. "Das weiß ich noch aus meiner Zeit in Essen. Im Kulturhauptstadtjahr gab es eine gute Auslastung, doch geblieben ist davon rein gar nichts." Wenn Essen mit dem Baldeneysee, der Villa Hügel oder der Zeche Zollverein nicht "funktioniere", gelte dies erst recht für Duisburg. Der Markt für ein auf Geschäftsreisende ausgerichtetes InterCityHotel sei aber gegeben.

(RP)
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