Oper Das sagen die Opernscouts zur Lehár-Operette
Stephanie Küthe hatte bislang Operetten für „verstaubt“ gehalten, doch diese Aufführung der 107 Jahre alten Lehár-Operette habe sie eines Besseren gelehrt. Der Abend sei überaus unterhaltsam gewesen. Die Inszenierung habe Witz, etwa der Insekten verspeisende Mafioso oder der als Drache verkleidete Pförtner (=Hausdrache). Wie die anderen Scouts lobte sie die sängerische Leistung von Juliane Banse als Angèle, hatte aber Schwierigkeiten mit dem Part von Bo Skovhus in der Titelrolle.
Ralf Kreiten gestand, dass er beim Schlussapplaus noch gar nicht hätte sagen können, ob ihm „Der Graf von Luxemburg“ gefallen habe oder nicht. „Aber nach vielem Nachdenken bin ich zum Schluss gekommen, dass mir die Operette gefallen hat.“ Er sei etwas von der Mischung zwischen reinem Klamauk und einigen ernsten Tönen irritiert gewesen. Auch fehlten ihm, der die Operette bislang nie gehört hatte, die „Gassenhauer“. Aber die Musik sei mitreißend und die Inszenierung interessant.
Astrid Klooth war von der Dynamik der Inszenierung sehr angetan. Dazu habe auch die Drehbühne beigetragen. Die Musik, die sie bislang noch nicht kannte, empfand sie als schwungvoll. Sie lobte die Spielfreude des Ensembles. Schwierigkeiten hatte sie mit den neu geschriebenen Liedtexten, die auf die gegenwärtigen Problemlagen in der Welt Bezug nahmen. Die doch eher leichte Klangfarbe der Komposition habe ihrer Meinung dazu nicht gepasst. Auch fand sie die Aufführung etwas zu lang.
Rouven Kasten war in der Scout-Runde der schärfste Kritiker der Aufführung. Er störte sich an den „vielen Stilbrüchen“ der Inszenierung von Jens-Daniel Herzog. Einige Regieansätze erschienen ihm „allzu gewollt“. Auch fand er einige Szenen zu klamaukhaft. Gleichwohl gab er zu, dass er insgesamt von dem Abend doch irgendwie eingefangen wurde. Uneingeschränkt gefallen hat ihm das von Mathis Neidhardt gestaltete Bühnenbild; besonders der Einsatz der Drehbühne sei großartig gewesen.
Birgit Heidelberger war restlos begeistert von dem Operettenabend. Die Inszenierung sei herrlich einfallsreich gewesen, und der ironische Grundzug habe ihr ausgezeichnet gefallen. Auch fand sie die ironischen Brechungen gelungen, die dem unterhaltsamen Abend zusätzlich Pfeffer gaben. Fast gerührt sei sie gewesen, die Melodien, die sie als Kind einst bei Besuchen ihrer Oma gehört habe, jetzt live erleben zu können. „Ich hätte da manchmal mitsingen können“, sagte sie.