Tierschützer über Duisburger Zoo "Delfinhaltung muss ein Ende haben"
Duisburg · Am kommenden Sonntag findet im Delfinarium Münster die letzte Delfinshow statt. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, zeigte sich zwar zufrieden, betonte aber auch, dass in Duisburg dieselben Zustände herrschen würden.
Der Tierschutzbund kritisiert die Haltung von Delfinen in zoologischen Einrichtungen scharf, denn diese ist niemals artgerecht möglich. Auch das Delfinarium in Duisburg muss deswegen unbedingt noch folgen, so die Tierschützer.
"Wir sind froh, dass die tierschutzwidrige Haltung endlich ein Ende hat. Das war überfällig. Das Hauptbecken in Münster hatte gerade einmal eine Größe von etwa 10x20 Metern, das ist für die Delfine nicht mehr als eine Badewanne", kritisiert Präsident Schröder. "Auf der anderen Seite bestehen mit Duisburg und Nürnberg weiterhin noch zwei Delfinarien, deren Haltungsbedingungen genauso problematisch sind. Wir werden uns daher weiter für ein Ende der Delfinhaltung in Deutschland einsetzen", so Schröder abschließend.
Das Thema ist in Duisburg bereits altbekannt: Erst im vergangenen Jahr gab es eine groß angelegt Demonstration gegen die Haltung der Säugetiere. Laut den Demonstranten seien angeblich 60 Delfine seit den 90er Jahren in Duisburg verendet. Der Zoo widerspricht dieser Darstellung. Nach offiziellen Angaben gab es in diesem Zeitraum 15 Todesfälle.
Der Duisburger Zoo hat sich bisher den Forderungen der Tierschützer nicht gebeugt — trotz reichlichen Widerstands. Zoodirektor Achim Winkler betonte schon mehrfach, dass "große Tümmler sich vorwiegend in Flachwasser aufhalten". "Grundsätzlich muss man sich dafür entscheiden, ob man für oder gegen Zootierhaltung ist. Der Zoo ist sicher nicht das Ideal, aber das ist das Freiland auch nicht", so Winkler.