Vier Radfahrer gestorben Bilanz der Verkehrsunfälle 2014 in Duisburg

Duisburg · Auf Duisburgs Straßen ereigneten sich im vergangenen Jahr 15.474 Verkehrsunfälle. Damit stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um rund sechs Prozent an und die positive Entwicklung der letzten Jahre setzte sich leider nicht fort.

Die Bilanz der Verkehrsunfälle in Duisburg
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Foto: dapd, dapd

Wie die Polizei mitteilte, handelte es sich bei rund 88 Prozent überwiegend um leichte Sachschadensunfälle. Die Zahl der schwerwiegenden Verkehrsunfälle mit Sachschäden, bei denen mindestens eines der beteiligten Fahrzeuge nicht mehr fahrbereit war, ist dagegen um 1,79 Prozent gesunken.

Erfreulich ist der Rückgang bei den Verkehrsunfällen mit Kindern von 154 auf 130 Unfällen. Auf den Schulwegen verunglückten 20 Kinder weniger als im letzten Jahr.

Wieder mehr Verkehrstote in 2014
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Wieder mehr Verkehrstote in 2014

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Foto: dpa, nar soe vfd

Sieben Menschen starben bei Unfällen, darunter vier Radfahrer, ein Motorradfahrer und ein Fußgänger. "Wir werden unseren Fokus in diesem Jahr auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer legen", so Polizeipräsidentin Elke Bartels.

Zwei Radfahrer waren im letzten Jahr in Ruhrort beim Rechtsabbiegen von Lastwagenfahrern übersehen und erfasst worden. Beide Männer (58 und 81 Jahre) starben noch an der Unfallstelle. Der in Großenbaum tödlich verunglückte Fußgänger (76) war ebenfalls von einem Autofahrer (61) beim Abbiegen übersehen und angefahren worden. Zwei weitere Radfahrer (51 und 64 Jahre) stürzten ohne Fremdeinwirkung und erlitten so schwere Kopfverletzungen, dass sie im Krankenhaus starben. In Aldenrade kam es zu einem tödlichen Sturz eines Motorradfahrers (25), der mit einem 18-jährigen Fußgänger, der bei Rot die Straße überquerte, zusammengestoßen war.

Insgesamt verunglückten in Duisburg im letzten Jahr 439 Radfahrer, das sind rund 15 Prozent mehr als 2013. Allein 13 Radler wurden schwer verletzt, weil Autofahrer sie beim Abbiegen übersehen haben.

Mit mehreren Aktionen will die Duisburger Polizei sich in diesem Jahr den schwächeren Verkehrsteilnehmern annehmen. Dabei haben die Beamten den Verkehrsraum der Radler, aber auch deren Fehlverhalten im Blick. "Reflektierende Kleidung, sowohl für Radfahrer als auch für Fußgänger, vermindert das Risiko, in der Dunkelheit oder bei starkem Regen übersehen zu werden", erklärt Bartels. "Auch die Ablenkung durch Handys und Smartphones bereitet uns Sorgen", so Bartels, "das gilt nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer".

Hauptunfallursachen sind weiterhin mit 48 Prozent unzureichender Sicherheitsabstand sowie mit 23 Prozent Fehler beim Abbiegen. Auch wenn nur fünf Prozent der innerstädtischen Unfälle direkt auf zu hohe Geschwindigkeit zurück zu führen sind, bleibt die Geschwindigkeit der "Killer Nr. 1". Denn zum einen kann bei der Unfallursache "Abstand" im Regelfall auch eine nicht angepasste Geschwindigkeit unterstellt werden, die aber nicht mehr beweisbar ist. Und zum anderen hat überhöhte Geschwindigkeit erheblichen Einfluss auf die Schwere des Unfalls und dessen Folgen.

(ots)
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