Duisburg Ein Abend der starken Frauenstimmen

Duisburg · Die Handlung in die Entstehungszeit der Oper, in die zweite Hälfte des 19. Jahrhundert zu verlegen, hat der Geschichte keinen Abbruch getan. Keine albernen Verkleidungen oder monumental Kulissen haben so vom Geschehen abgelenkt, zumal die Musik von Verdi voll und ganz italienische Oper ist und wenig Orientalisches hat. Dennoch ist gerade der erste Teil der Inszenierung recht bombastisch. Mir gefiel es, überwältigt zu werden von Massenszenen mit viel Chor, Komparserie und aufwändigen Kostümen.

An mindestens drei Stellen, wenn der schwarze Vorhang fiel, habe ich gedacht: So könnte die Oper auch jetzt enden. Aber das tut sie dann dankenswerterweise nicht. Dann folgen sehr intime Momente der zwischen Vaterlandsliebe und der Liebe zu Radames, dem eigentlich verfeindeten Feldherren, hin- und hergerissenen Aida. Ein großes Kompliment gilt den großartigen Kostümen dem Bühnenbild. Im zweiten Teil wird die Inszenierung emotional dichter. Die Frauenstimmen haben mich restlos überzeugt.

Nicht nur Morenike Fadayomi und Susan Maclean, die überzeugend ihre Rivalität um die Liebe zu Radames auf die Bühne gebracht haben. Auch die von der tschechischen Sopranistin Eva Bodorova dargestellte Hohepriesterin, hat durch ihre anzügliche tänzerische und starke gesangliche Leistung überzeugt. Es war ein Abend der starken Frauenstimmen. Morenike Fadayomi überzeugte auf der ganzen Linie.

(RP)
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