Duisburg Frisch gebackene Sporthelferinnen

Duisburg · 24 Schülerinnen des St.-Hildegardis-Gymnasiums dürfen jetzt an ihrer Schule Sport-AGs leiten und die Mittagsbetreuung übernehmen. In den vergangenen Monaten haben sie eine entsprechende Ausbildung absolviert.

 Die jungen Sporthelferinnen vom St.-Hildegardis-Gymnasium zeigen stolz ihre weiß-roten Poloshirts. Mit ihnen freuten sich Elke Hofmann von der Sparkasse (hinten rechts) und Lehrer Christian Bornemann.

Die jungen Sporthelferinnen vom St.-Hildegardis-Gymnasium zeigen stolz ihre weiß-roten Poloshirts. Mit ihnen freuten sich Elke Hofmann von der Sparkasse (hinten rechts) und Lehrer Christian Bornemann.

Foto: Andreas Probst

Sie können es kaum erwarten, endlich auf ihre Mitschüler "losgelassen" zu werden: die 24 Schülerinnen des St.-Hildegardis-Gymnasiums, die sich in den vergangenen Monaten zu so genannten "Sporthelferinnen" ausbilden ließen. Ab sofort dürfen sie eigenverantwortlich Sportgruppen an der Schule und Angebote der schulischen Mittagsbetreuung anleiten - je nach Interessenslage und Neigung.

Die Schule hat dabei zwei wesentliche Aspekte im Blick: "Es steigert zum einen die Sozialkompetenz der Schüler, wenn sie sich gegenseitig helfen und unterstützen und Verantwortung übernehmen", sagt die stellvertretende Schulleiterin Sabine Kretschmann-Dulisch. "Zum anderen ist es natürlich auch eine große Entlastung für uns Lehrer. Wir haben jetzt mehr Zeit, uns auf den eigentlichen Unterricht oder beispielsweise die Betreuung in Englisch oder Mathematik zu konzentrieren", fügt Sportlehrer Christian Bornemann hinzu.

Er war es auch, der die Schülerinnen in den vergangenen Monaten in insgesamt 40 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten fit für diese Aufgabe gemacht hat. So hat er ihnen zum Beispiel beigebracht, was beim Thema Sicherheit zu beachten ist, damit sich die Teilnehmer nicht verletzen. Er hat ihnen aber auch gezeigt, wie man stets den Überblick behält oder didaktisch an die Aufgabe herangeht. Und natürlich haben die Schülerinnen auch gelernt, wie sie eine Übungsstunde inhaltlich aufbauen können.

Letzteres bringen viele der Schülerinnen aber auch schon mit: aus dem Vereinsleben außerhalb der Schule. Die frisch gebackene Sporthelferin Elena Glässer Teijeiro etwa rudert in ihrer Freizeit und freut sich schon darauf, ihr Wissen und ihr Können an ihre Mitschüler weiterzugeben. "Ich habe in meinem Verein auch schon Anfänger trainiert. Es hat mir viel Spaß gemacht, Kindern etwas beizubringen", sagt die 16-Jährige. Eine ganz ähnliche Motivation hat Sporthelferin Pia Reichwein. Die 15-Jährige spielt Fußball bei der GSG Duisburg und möchte ihre Lieblingssportart künftig gerne an ihrer Schule anbieten. Dabei hat sie vor allem die Jungs im Blick, die das einstige Mädchengymnasium neuerdings aufnimmt. Inhaltlich, sagt sie, sei das gar kein Problem. "Ich kenne ja viele Übungen aus dem Training. Die kann ich mit den Schülern auch machen." Inka Gerlach sieht sich eher als Allrounderin. Sie spielt in ihrer Freizeit Tennis, aber dies an ihrer Schule anzubieten, dürfte sich etwas schwierig gestalten, glaubt sie. "Aber ich kann ja mit den Schülern andere Spiele spielen, ihre Kondition aufbauen, sie an der frischen Luft beschäftigen", sagt die 17-Jährige.

Was für sie und natürlich auch die übrigen Sporthelferinnen nicht uninteressant sein dürfte: Das Gelernte können sie auch in ihren jeweiligen Sportvereinen anwenden und dort als Gruppenhelfer aktiv sein. Ein entsprechendes Zertifikat des Landessportbundes, das sie gestern erhielten, berechtigt sie offiziell dazu. "Mit der Ausbildung zur Sporthelferin werden die Schülerinnen also auch an die ehrenamtliche Tätigkeit im Vereinssport herangeführt. Das ist ein weiterer Vorteil", sagt Sportlehrer Bornemann.

(RP)
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