Duisburg Gastronomie kehrt zurück

Duisburg · Schlagbaum und Gleis 3 in Großenbaum sollen umfassend renoviert werden. Das gab jetzt Volker Doppstadtbekannt. Im Zuge der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes werden die beiden Gaststätten wieder öffnen.

Großenbaum An der Angermunderstraße sind die Bauarbeiter schwer beschäftigt. Im Minutentakt fahren Laster vor, ein Presslufthammer ist zu hören, ein Schild weist auf eine Umleitung hin. Denn alles soll neu werden am Großenbaumer Bahnhofsvorplatz. Und zum Teil haben die Bauarbeiten zu den einzelnen Vorhaben, bei denen Stadt, Sparkasse und private Investoren beteiligt sind, schon begonnen: Die Angermunder Straße wird saniert, die Sparkasse modernisiert und auch ein Konzept für den Bahnhofsvorplatz, das in einem Bürgerworkshop gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeitet wurde, soll in Kürze verwirklicht werden (die RP berichtete).

Das alles soll dazu führen, dass das ehemalige Zentrum des Stadtteils wieder mit Leben gefüllt wird. Dazu gehören auch neue Pläne für die beiden momentan leer stehenden Gaststätten "Schlagbaum" und "Gleis 3", für die das Familienunternehmen Doppstadt seit einiger Zeit auf der Suche nach neuen Pächtern ist.

"Noch auf der Suche"

Und die Suche schien von Erfolg gekrönt, ein Abschluss der Verträge nur eine Frage der Zeit. Im Mai sprach Volker Doppstadt, Geschäftsführer des Familienbetriebes, davon, beide Gaststätten zu modernisieren. "Für beide Lokale gibt es mehrere Interessenten, mit denen wir momentan verhandeln", so Doppstadt damals. Schon wurden große Pläne geschmiedet. Das Gebäude des Schlagbaums, in dem bisher mehrere Lokale untergebracht waren, sollte zu "einer großen Gaststätte umgebaut werden, beim "Gleis 3" wollten die Verantwortlichen auf eine Brandschutzbegehung und deren Resultate warten. Doch nun mehrten sich im Stadtteil Gerüchte, dass die Begehung, die bereits stattgefunden hat, zu einer für den Stadtteil schlechten Entscheidung Doppstadts geführt haben soll. Die Kosten für die Maßnahme sollen sich nach diesen Gerüchten auf mindestens zehntausend Euro beziffern. Zu viel für das Getränkeunternehmen mit Sitz in Ratingen?

Ganz im Gegenteil. Das Familienunternehmen will sich jetzt im Stadtteil noch weiter engagieren. "Als Familie sind wir schon seit Jahrzehnten mit Großenbaum verbunden und werden in Kürze mit den Umbaumaßnahmen beginnen", sagte gestern Volker Doppstadt bei einem Ortstermin unserer Zeitung, als er den Schlüssel in das Schloss der Tür des "Schlagbaums" steckt. Beim Umdrehen ist ein leises Klicken zu hören. Doppstadt tritt in den Raum der Gaststätte.

"Momentan lassen wir von einem Architekten und einem Statiker prüfen, welche Wände herausgenommen werden können", sagt er. Denn in dem Gebäude soll es in Zukunft nicht mehr zwei Lokale, sondern eine "große, gutbürgerliche Gaststätte" geben, wenn es nach dem Willen des Familienunternehmers gibt.

Neuer Saal wird gebaut

"Deswegen wird sich einiges verändern", so Doppstadt. In der ersten Etage soll ein Veranstaltungssaal entstehen, den Vereine aus Großenbaum nutzen können. "Ein zukünftiger Pächter muss garantieren, dass der Saal dann 50 Tage im Jahr von den Vereinen kostenfrei genutzt werden kann", so Doppstadt. Ein Interessent, mit dem es fast zum Vertragsabschluss gekommen wäre, hat erst vor kurzem abgesagt, berichtet der Ratinger Unternehmer. "Das Lokal ist optimal in Großenbaum positioniert. Hier gibt es gerade zur Abendzeit unheimlich viele Parkplätze und eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Der Bahnhof ist der zweitstärkste frequentierte Bahnhof der Stadt. Das ist für eine Gastronomie eine absolute Traumlage."

Doppstadt blickt bei diesen Worten aus dem Fenster in der ersten Etage. "Zum Beginn des neuen Jahres soll der Bahnhofsvorplatz ja mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II saniert werden. Das wird hier am Standort neue Möglichkeiten ergeben", sagt er. Wenn bis dahin ein Pächter gefunden ist, bedeutet dies einen Neustart für das Gasthaus, das schon seit Jahrzehnten im Familienbesitz ist.

(RP)
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