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Duisburg Große Show mit kleinem Makel

Duisburg · Der Zirkus Flic Flac feierte im Landschaftspark eine gelungene Premiere. Vor allem das Zusammenspiel von Rock-Musik, Artistenkunst und Motorradlärm kam gut an. Am Duisburger Komiker Markus Krebs schieden sich jedoch die Geister.

Duisburg: Große Show mit kleinem Makel
Foto: Christoph Reichwein

Mit dem Humor des Duisburger Komikers Markus Krebs ist das so eine Sache. Entweder mag man ihn, oder man kann ihm gar nichts abgewinnen. Bei der Premiere der Show "Schicht 1" am Dienstagabend sollte sich zeigen, dass die Zweifel daran, dass Krebs ein bunt gemischtes Publikum zu unterhalten versteht, berechtigt sind.

Bombastisch sollte der Abend werden. Flic Flac, jene unter den wenigen verbliebenen großen Zirkus-Shows, die für ihre rockige Aufmachung bekannt ist, hatte den Gästen einen Abend der Superlative versprochen. Eine vorweihnachtliche Nacht voller Rockmusik, artistischer Höchstleistungen und dröhnender Motoren. Passend dazu war auch der Empfang im Zelt. Zu Vorstellungsbeginn wurden die Gäste vom von hartem Gitarrenspiel getragenen Rammstein-Hit "Benzin" empfangen. Ein Song, der schon während des eindrucksvollen Openings jedem Zuschauer deutlich machte, dass er heute einen Abend erleben würde, der kaum etwas mit klassischem Zirkuserlebnis zu tun hat.

Von Frack, Zylindern und klassischer Manege war in der Folge dann auch tatsächlich nichts zu sehen. Ohne Unterbrechung reihten sich artistische Meisterleistungen verschiedener Couleur aneinander: Junge Männer, die wie Flummis Flic Flacs, Salti und Schrauben auf einer Trampolin-Bahn vollführten, wurden abgelöst von den Jonglage-Künstlern von Twin-Spin, die dem staunenden Publikum ein Diabolo-Duett darboten, wie es wohl die meisten noch nie zu vor gesehen hatten. Alles untermalt mit einigen der fetzigsten Rock-Hits, die die Musikgeschichte der vergangenen 50 Jahre zu bieten hat. Bis zur Pause kamen die Zuschauer dabei kaum zu Atem.

Für Auflockerung sollte Markus Krebs sorgen, typisch für ihn in MSV-Trikot und mit kecker Flic-Flac-Mütze auf dem Kopf und immer einem frechen Spruch auf den Lippen. Doch so sehr Krebs Auftritte einigen Gästen auch gefielen und so sehr der Duisburger zur gesamten Aufmachung dieser Show passte, so sehr war er auch ihr einziger Makel. Krebs' Witze, häufig an der Grenze des guten Geschmacks und bisweilen auch darüber hinaus, zündeten nur bei einem Teil des Publikums. Jenen, die dem Humor des Duisburgers nichts abgewinnen konnten, erlebten die Zwischenspiele als unwillkommende Unterbrechungen einer ansonsten atemberaubenden Show.

Die großen Höhepunkte hatten sich die Flic-Flac-Macher dabei für den zweiten Teil des Programms aufgespart. So wurden die Gäste nach der Pause von einer riesigen Rampe empfangen, die an ihrer höchsten Stelle an das Zeltdach heranreichte. BMX- und Dirtbike-Artisten, Inline-Profis und Roller-Virtuosen stürzen sie in gespielter Todesverachtung herunter, die auf den Rängen für aufgerissene Augen und offenstehende Münder sorgte. Wenig später heulten dann die Motoren eines Trick-Motorrads auf. Im Duett mit einem Breakdance-Künstler und zu harten Bässen ließ der Artist sein Zweirad tanzen, balancierte auf Vorder- und Hinterreifen, vollführte Salti und atemberaubende Bremsmanöver. Den krönenden Abschluss der gut zweistündigen Aufführung besorgte das Artisten-Septett "The Gerlings" auf dem Hochseil. Als die sieben Artisten sich in gut zehn Metern Höhe zu einer menschlichen Pyramide stapelten, hielt ein guter Teil des Publikums die Luft an.

Nach der Show zeigten sich die Gäste begeistert. "Super Abend, super Show, gute Unterhaltung", zog zum Beispiel Barbara Undermark Bilanz. Was die Jungs und Mädchen da geleistet haben, ist bewundernswert. Der Besuch hier hat sich wirklich gelohnt."

(th)
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