Jetzt bot das jüngste, fünfte Profile-Kammerkonzert der Duisburger Philharmoniker im Opernfoyer im Theater die willkommene Gelegenheit, vier von Respighis Kammermusikwerken zu erleben. Es begann mit seiner reifen und relativ bekannten Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 h-Moll, in der auf zwei eher lyrische Sätze eine kraftvolle Passacaglia folgt. Diese Sonate entstand 1917, also zu jener Zeit, als Respighi mit Orchesterwerken wie "Fontane di Roma" ("Römische Brunnen") der Durchbruch gelang.

Danach kamen zwei noch wenig persönliche, aber wie immer bei diesem Komponisten großartig gemachte Werke, nämlich das in der Brahms-Nachfolge stehende Klavierquintett f-Moll (1902) und das noch spätromantische Streichquartett Nr. 3 D-Dur (1904). Also nicht das weit originellere und auch bekanntere "Quartetto dorico" von 1924, aber gleichfalls eine angenehme Begegnung. Jedenfalls gab es zum Abschluss Respighis kammermusikalisches Hauptwerk, die lyrische Szene "Il tramonto" ("Der Sonnenuntergang", 1918) nach Percy Bysshe Shelley, für Sopran und Streichquartett.

Susanne Leinert-Heidt (Mezzosopran), Johannes Heidt und Sascha Bauditz (Violine), Chaim Steller (Viola), Armin Riffel (Violoncello) und Ville Enckelmann (Klavier) legten in die Aufführungen ihre ganze künstlerische Überzeugungskraft, Selbst schwächere Stellen in den beiden Frühwerken erhoben sie mit unwiderstehlicher Spielfreude. Das Publikum wurde somit für den in Deutschland noch oft unterschätzten Respighi eingenommen.

Das letzte Profile-Konzert dieser Saison findet am 21. Juni statt.