Duisburg Studenten helfen Senioren im Alltag

Duisburg · Die Brüder Florian und Jan Birkmann sind die Motoren eines ganz besonderen Angebotes in Duissern. Ihre Zeit- und Ehrenamtsbörse, kurz ZEB, ist für viele ältere Bürger ein Segen.

 Jan Birkmann, Katharina Wallon, Frederik Berg (von links) sind die Motoren von ZEB, einer Börse, die hilft, wenn ältere Bürger Hilfe brauchen, und sei es nur beim Auswechseln von Glühbirnen.

Jan Birkmann, Katharina Wallon, Frederik Berg (von links) sind die Motoren von ZEB, einer Börse, die hilft, wenn ältere Bürger Hilfe brauchen, und sei es nur beim Auswechseln von Glühbirnen.

Foto: Awo

Die Brüder Florian und Jan Birkmann haben einen "Studierende helfen Senioren"-Service eingerichtet, unterstützt vom AWOcura-Quartiersbüro für Duissern. Wie das Ganze funktioniert? Bewohner des Stadtteils, die Hilfe brauchen, können sich über eine Handynummer beim AWOcura-Quartiersbüro melden. Über eine Facebook-Gruppe übernimmt dann ein Ehrenamtler den Job. Die Nummer, die zur Hilfe führt: 0157 55931735.

Beim Stadteilfest in Duissern stellten die Brüder Florian und Jan Birkmann die ZEB jetzt erstmals öffentlich den Menschen im Stadtteil vor. Sie hatten eigens dafür T-Shirts drucken lassen. "Das war eine sehr gute Idee. So kamen wir sehr schnell ins Gespräch, denn jeder wollte wissen: Was ist denn nun die ZEB", berichtet Benjamin Hübbertz-Ivartnik, der gemeinsam mit Rabea Gröning das AWOcura-Büro für den Stadtteil leitet.

Während der Gespräche im Rahmen der Wandercafés des Duissern-Büros äußerten die Besucher immer wieder den gleichen Wunsch: "Jemanden zu haben, der sich kümmert, wäre schön". Sei es beim Auswechseln einer Glühbirne oder beim Einkaufen. Auf der anderen Seite wusste der Doktorand der Ingenieurwissenschaften Florian Birkmann: "Ich kenne viele Studenten bei uns an der Uni, die sich gern sozial engagieren möchten, aber keine richtige Plattform dafür finden." Die ersten zehn Studierenden der UDE stellte er dann nach einer kurzen Rundfrage vor. Sein Bruder Jan gehörte mit dazu. So entstand der Plan für die Zeit- und Ehrenamtsbörse. Facebook dient dabei als Pinnwand. Benjamin Hübbertz-Ivartnik veröffentlicht dort anonymisiert den Unterstützungswunsch. Die Mitglieder der Gruppe können dann rasch antworten und entscheiden, wer die Aufgabe übernimmt.

"Erst danach nehmen wir telefonisch Kontakt auf und klären dann die konkreten Daten wie Name und Adresse ab", sagt Benjamin Hübbertz-Ivartnik. Denn Sicherheit ist im gegenseitigen Interesse wichtig. Deshalb kann in die Gruppe nur aufgenommen werden, wer sich vorher mit ihm und Florian Birkmann getroffen hat. Darüber hinaus sind die Helfer bei der AWO-Duisburg offiziell mit einem Ehrenamtsvertrag registriert.

Damit ist auch der Versicherungsschutz für die studierenden Börsianer abgesichert. "Bei den ersten Besuchen geht auch immer einer von uns mit. Wir halten zudem nach, ob alles zur Zufriedenheit von allen geklappt hat", erklärt der Mitarbeiter des AWOcura-Quartiersbüros.

Benjamin Hübbertz-Ivartnik ist nun gespannt, wie die ZEB nachgefragt wird. "Wir machen den älteren Menschen im Stadtteil ein konkretes Hilfsangebot. Wir hoffen, dass sie es gern und häufig nutzen. Die Studierenden können sich einbringen, ohne eine langfristige Verpflichtung einzugehen. Selbst wenn jemand nur für ein Semester in Duisburg ist, kann sie oder er für diese Zeit mitmachen."

Weitere Informationen gibt es bei AWO-Quartiersmanager Benjamin Hübbertz-Ivartnik, Telefon: 0203 3095-183.

(RP)
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