Duisburg Viele schöne Krippen - ein Besuch lohnt

Duisburg · Die Kirchen des Dekanates Duisburg-West hatten nach dem Erfolg im vergangenen Jahr wieder zum "Krippenweg" eingeladen. Viele nutzten das Angebot. Besichtigt werden konnten Krippen unterschiedlichster Art.

Unter den vielen Menschen, die am Sonntagnachmittag unterwegs waren, waren auch Werner Auerswald und seine Frau Hildegard. Sie waren extra von der anderen Rheinseite gekommen, um einen Teil des "Krippenweges" zu begehen. In der Hochheider Liebfrauenkirche wurden die beiden von Gemeindemitglied Fritz Koop empfangen, der ihnen ein Faltblatt überreichte, das alle wichtigen Informationen enthielt. Koop, selbst früher im Kirchenvorstand seiner Gemeinde tätig, nutze die Gelegenheit, um den Auerswalds die beiden Krippen zu präsentieren, die in "seiner" Kirche ausgestellt waren.

Direkt vor dem Altar ist die Gliederfigurenkrippe aus hoch gebranntem Ton ausgestellt, die aus der Werkstatt des Königswinterer Bildhauers Matthias Wagner stammt. Auffällig ist bei dieser Krippenanordnung, dass hinten rechts zusätzlich drei nicht ganz in die Landschaft passende Betonsäulen aufgestellt sind. "Das sind unsere Hochhäuser an der Ottostraße, die gehören zu unserem Leben in Hochheide einfach dazu", erläuterte Küsterin Anne Janzen die eher ungewöhnliche Zusammenstellung. Und die Besucher erfuhren auch, dass die Gemeinde die Gliederfigurenkrippe im Jahr 1957 angeschafft hatte; sie löste die bis dahin einzige Eichenholz-Krippe des Gelderner Holzbildhauers Jupp Sieben ab, die jetzt im Seitenschiff der Kirche zu besichtigen ist.

Wunderschön wirkt die vor dem Altar aufgebaute Krippe in der Hochemmericher Kirche St. Peter. Dazu trägt auch die gesamte Gestaltung des Chorraums bei. Im Hintergrund strahlen die vielen Lichter an den hochgewachsenen Tannenbäumen Wärme und Ruhe aus. Zwischen den weihnachtlich geschmückten Bäumen und der Krippe vor dem Altar sorgt nicht zuletzt der von der Decke herabhängende "Stern von Bethlehem" für einen feierlichen Gesamteindruck. Der Homberger Heinz Jansen fotografierte, was seine Kamera hergab. Einige Krippenweg-Stationen hatte er schon hinter sich, am Ende des Tages sollte seine Foto-Dokumentation komplett sein. "Ich mache das für unsere Hochheider Gemeinde. Die Fotos verarbeite ich zu einem Power- Point-Vortrag, den ich unseren KAB-Mitgliedern präsentieren werde", erläuterte Jansen. Ehefrau Sieglinde begleitete ihren Mann: "Wir waren schon im letzten Jahr dabei, das ist einfach eine richtig schöne Sache", sagte sie.

Die flächenmäßig größte Krippenlandschaft gibt es in der Rumelner St.-Marien-Kirche zu bewundern. Die liebevoll gestaltete Landschaft zieht sich rund um den gesamten Altarraum. Die zahlreichen Figuren der Krippe stammen aus der Werkstatt des Oberammergauer Holzbildhauers Hans Klucker und von den Volkskunstanstalten Kevelaer. Hier kann man die Heiligen drei Könige noch auf dem Weg zum Stall nach Bethlehem sehen, der sie vorbei an Weiden mit zahlreichen Schafen und deren Hirten führt. Ein integrierter Wasserlauf macht den Gesamteindruck noch authentischer. Hintergrundgemälde zeigen die Stadt Bethlehem und die zur Region gehörende typische Landschaft. Diese Darstellung schien am Sonntagnachmittag besonders viele Besucher anzulocken. Der gleichzeitig probende Kirchenchor, der sich auf die abendliche Krippenandacht vorbereitete, gab dem Ganzen ein zusätzliches, ganz besonderes Ambiente.

(pol)
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