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Emmerich 50 Jahre: Das Rheinmuseum darf feiern

Emmerich · Am Sonntag wird die letzte Ausstellung des Jahres eröffnet. Sie schildert den Weg vom kleinen Heimatmuseum, das einst "Altertümer" und Bodenfunde beherbergte, bis zur Jetztzeit, in der das Museum von 7500 Gästen jährlich besucht wird.

 Der "Steuermann": Das Emmericher Rheinmusem besteht seit einem halben Jahrhundert. Herbert Kleipaß leitet es bereits seit 40 Jahren.

Der "Steuermann": Das Emmericher Rheinmusem besteht seit einem halben Jahrhundert. Herbert Kleipaß leitet es bereits seit 40 Jahren.

Foto: klaus-Dieter stade

Für die letzte Ausstellung des Jahres legt Herbert Kleipaß selbst Hand an. Und das an seinem freien Tag. Gut 32 Tafeln mit etwa 100 Fotos müssen aufgehängt werden. Fotos, die den Weg des Rheinmuseums von einst bis heute zeigen.

1964 zog das Museum, das sich der Geschichte der Stadt und dem Rhein gewidmet hat, in seine neuen Räumlichkeiten am Martinikirchgang. Damals standen für Ausstellungen gerade einmal zwei Räume in dem sogenannten "Kulturhaus", in dem auch Stadtarchiv und Stadtbücherei untergebracht waren, zur Verfügung. Heute sind es neun.

Vieles von der Geschichte des Rheinmuseums hat auch mit Herbert Kleipaß selbst zu tun. Der Vrasselter ist seit 40 Jahren Museumsleiter, seit 1994 übt er den Posten ehrenamtlich aus. Mit einem Betriebskostenzuschuss von jährlich rund 50 000 Euro muss er über die Runden kommen. "Ohne ehrenamtliche Unterstützung würde das nicht funktionieren", sagt der Museumsleiter, der auf ein Team von zehn Helfern bauen kann.

Sechs Ausstellungen präsentiert das Rheinmuseum pro Jahr, zudem weitere Veranstaltungen vom Geschichtsverein, der VHS und der Kreismusikschule. Dazu kommen die beliebten Nachmittage und Abende "Aus der alten Filmdose", bei denen historische Filme über Emmerich gezeigt werden. Gut 400 Gäste waren jetzt allein bei den vergangenen drei Vorführungen zugegen, als es um die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg ging.

Insgesamt 7500 Besucher zählt das Museum im Schnitt pro Jahr, etwa 40 Prozent davon sind niederländische Gäste. "Die interessieren sich besonders für die Schifffahrt und den Rhein", weiß Kleipaß. Viele Besuchergruppen steuern gezielt das Rheinmuseum an, dazu gehören neben Schülern oder Reisegruppen auch Kegelclubs.

Das Rheinmuseum, das neben Ausstellungstücken zur Stadtgeschichte etwa 150 Schiffsmodelle, nautisches Gerät, Radaranlagen und sogar das legendäre Einmann-U-Boot "Biber" beherbergt, ist heute durchaus ein Werbeträger für die Stadt. Um ein Haar wäre es in den 90er Jahren geschlossen worden. Damals wollte die Stadt aus Kostengründen das Museum einsparen. Der Emmericher Geschichtsverein sprang ein und fungierte fortan als Träger.

Die Mitglieder des Geschichtsvereins halfen auch bei der kontinuierlichen Erweiterung des Museums, etwa als vor 14 Jahren das Dachgeschoss ausgebaut und ein Nachbargebäude ins Museum eingegliedert wurde.

Der Name "Rheinmuseum" würde übrigens ganz bewusst gewählt. Er steht zum einen für den inhaltlichen Bezug zum Rhein. Zum anderen: "In der Nachkriegszeit wollte man den Begriff ,Heimat' vermeiden. Daher hat man sich für Rheinmuseum entschieden", so Kleipaß.

(RP)
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