Rees Der nächste Hund stirbt an Rattengift

Rees · Legen Unbekannte gezielt Gift aus, um Hunde zu töten? Bei vielen Besitzern drängt sich der Verdacht auf. Nachdem ein Hund in Haldern gestorben war, meldete eine Tierärztin gestern den nächsten Fall. Diesmal aus dem Bereich Queckvoor.

 Joachim Kutz hat seinen Hund Checker durch Gift verloren, jetzt hat er Angst um Windhund Win. Denn auch er zeigt Symptome, die von einer Vergiftung stammen könnten.

Joachim Kutz hat seinen Hund Checker durch Gift verloren, jetzt hat er Angst um Windhund Win. Denn auch er zeigt Symptome, die von einer Vergiftung stammen könnten.

Foto: Markus van Offern

Hundehalter sollten im Moment besonders vorsichtig sein. Nachdem ein Mischling gestorben war, der Brot mit Rattengift gefressen hatte, gab es gestern den nächsten Todesfall. Diesmal war der Hundebesitzer mit seinem Vierbeiner im Bereich Queckvoor und Wohnpark am See in Rees spazieren gegangen. Auch bei diesem Tier habe es sich eindeutig um eine Vergiftung mit Rattengift gehandelt, berichtete eine Tierärztin gestern. Der Halter habe zunächst nur gedacht, der Hund sei etwas kränklich. Der Vierbeiner habe die gleichen Symptome wie der Mischling aus Haldern gezeigt, der gestorben war, weil er Gift im Halderner Wald gefressen hatte.

Die Vorfälle sorgen vor allem unter Hundehaltern weiter für viel Gesprächsstoff. Auch weil sich solche Berichte häufen. Ein Hundehalter, der Mittwoch in Haldern unterwegs war, berichtete von ähnlichen Beispielen in Duisburg. Und vor einiger Zeit hatten bereits Berichte aus der Nachbarstadt Wesel die Hundefreunde aufgeschreckt. Dort waren am Auesee, Rhein und Heubergpark gleich mehrere Vierbeiner eingegangen. Hier war man ziemlich sicher, dass es sich um Giftköder handelt. Ob es am Halderner Wald einen gezielten Anschlag auf Hunde gibt, ist momentan noch offen. Von Seiten der Stadt betonte Bauamtsleiterin Elke Strede gestern noch einmal, dass die Verwaltung auf keinen Fall Rattengift ausgelegt hat.

Joachim Kutz, dessen Mischling Brot am Halderner Wald gefressen hatte und daraufhin eingegangen war, geht davon aus, dass das Gift bewusst ausgelegt worden ist. "Ich kann nicht verstehen, was in den Köpfen solcher Menschen vorgeht", sagt der Halderner, der regelmäßig in dem Bereich spazieren gegangen ist. Momentan ist er noch in Sorge um seinen Hund Win. Der zeigte nämlich bereits ähnliche Symptome wie der vergiftete Mischling und musste sich übergeben. Auf Anraten seiner Tierärztin war Kutz auch mit diesem Hund in die Tierklinik nach Duisburg gefahren. Momentan gehe es im etwas besser. Kutz hofft, dass sein Hund wieder gesund wird. Er müsse jetzt aber erst einmal ein paar Tage beobachtet werden.

Das Tückische der Vergiftung mit Rattengift ist nämlich, dass sich viele Symptome erst nach fünf bis zehn Tagen zeigen. Die Tierklinik hatte analysiert, dass es sich bei dem Gift in Haldern um einen Stoff handelt, der mit Cumarin versetzt ist. Das ist ein Mittel, das die Blutgerinnung hemmt. Die Tiere verbluten dann langsam innerlich. Teilweise ist das von außen gar nicht zu erkennen.

Tierärzte empfehlen, die Hunde möglichst nur an der Leine zu führen. "Ich kann nur dazu raten, bei einem Verdacht sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Das Problem ist nämlich, dass gerade in der Anfangsphase die Behandlung sehr schnell erfolgen muss", hatte ein Veterinär vor einiger Zeit im RP-Interview nach den Giftködern in Wesel gesagt. Wenn ein Hund Durchfall oder Erbrechen habe, sollte man das abklären lassen.

(RP)
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