Emmerich Ein außergewöhnliches Ehepaar

Emmerich · Im Stadttheater gab es einen Empfang für Maler Hein Driessen und seine Ehefrau Ute.

 Ute und Hein Driessen bei ihrem Ehrentag im Emmericher Stadttheater.

Ute und Hein Driessen bei ihrem Ehrentag im Emmericher Stadttheater.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Festlicher Empfang im Stadttheater: Hein Driessen wurde 85 Jahre alt, Ehefrau Ute 80 Jahre, gemeinsam feiern sie ihr 60-jähriges Ehejubiläum, und seit 60 Jahren ist Driessen freischaffender, bildender Künstler.

"285 Jahre - wer kann das noch toppen? So was an Lebenserfahrung - wo gibt es das noch?", sagte Ulrich Bremer, ein langjähriger Freund des Emmericher Künstlers und ebenfalls Maler, der wie Driessen die Folkwang-Hochschule in Essen und die Werkkunstschule Düsseldorf besucht hatte.

Als Hein Pastor, auch ein langjähriger Wegbegleiter des Künstlers, auf seinem Jagdhorn "Hoch soll er leben" blies, stimmten alle Gäste im Foyer mit ein. Auf der Bühne fand ein kleines Programm zu Ehren des Künstlerehepaares statt.

Hausherr und Kulturchef Michael Rozendaal begrüßte die Gäste und gratulierte zum Doppelgeburtstag "Etwas über Hein Driessen zu erzählen, kann ich mir sparen. Er ist bekannt wie ein bunter Hund, er ist Kulturbotschafter seiner Heimatstadt und einer der letzten Originale." Rozendaal lud zur Ausstellung im Foyer ein, die bis zum 16. Dezember zu sehen ist.

Auch Bürgermeister Peter Hinze, der Schirmherr der Ausstellung ist, sprach über den "warmherzigen, charmanten und stets um Diplomatie bemühten" Künstler und sein Leben zwischen Emmerich und Cala Figuera auf Mallorca. "Aber auch in vielen anderen Ländern dieser Welt hast Du Spuren hinterlassen." Sogar als Schauspieler an der Seite von TV-Star Grit Böttcher hat Driessen sich einmal betätigt. Er sei immer seiner Heimat treu geblieben, wie verschiedene Spuren beweisen. "Wir haben viel von unserem Emmericher Urgestein profitiert: Sein Entwurf war Grundlage für die Bürgermeisterkette, an der Rheinpromenade steht die Hanns Dieter Hüsch-Weide und sein immerwährender Kalender ist ein schönes Geschenk", so Peter Hinze, der erwähnte, dass Driessen einen Lagerplatz für seine Bilder sucht. "Entweder jetzt meldet sich einer spontan oder jeder kauft ein Bild, dann besteht das Problem nicht mehr", schmunzelte er.

Stadtpfarrer Bernd de Baey erfüllte dem Ehepaar den Wunsch, kurz vor der Diamantenen Hochzeit den Ehebund zu erneuern und zu segnen. "Ich freue mich sehr, dass wir das heute hier machen können. Bei Ihnen, Herr Hinze, hat das mit dem kirchlichen Segen zur Hochzeit am Samstag leider nicht geklappt", sagte er zum Bürgermeister. "Aber es gibt ein niederrheinisches Wort: Die Messe ist noch nicht gelesen."

Drei Töchter haben die Driessens: Isabel, Carolin und Ulrike. Carolin Kammermeier und ihr Sohn Niklas, der auf dem Klavier für die musikalische Unterhaltung sorgte, plauderten über die Eltern und Großeltern. Enkel Niklas, der seinen Großvater als großzügig, weltgewandt, berühmt und immer mit einer Idee im Kopf beschrieb, erzählte über das erste Zusammentreffen von "Omili und Opa mit Bart" an Silvester vor über 60 Jahren im Jazz-Keller von Tante Betty.

Der außergewöhnlichen Familie-Legende nach nahm alles seinen Anfang mit dem durch besondere Umstände in den Schnee geschriebenen Name "Ute". Sein Künstler-Opa sei eben von spielerischer Unbefangenheit, die ohne die Geduld und Bodenständigkeit von Ehefrau Ute nicht möglich gewesen wäre.

Die gesamte Familie versammelte sich auf der Bühne, um dem Jubel-Paar ein Ständchen zu bringen. Sie sangen Frank Sinatras "My way" und das Geburtstagslied "Wie schön, dass Du geboren bist". Anschließend waren alle Gäste zum Sektempfang im Foyer eingeladen, wo sie sich in Ruhe die abwechslungsreiche Ausstellung des Künstlers Hein Driessen anschauen konnten.

(moha)
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