Emmerich Gutachten: Ein Schock für Elten

Emmerich · Stadt beauftragte im April Ingenieurbüro mit Vergleich zwischen Variante von ten Brink und Bahn. Ergebnis ist ein Paukenschlag: Bahn-Plan ist schonender für Elten, der Eingriff in den Berg wird als nicht gravierend eingestuft.

 Vor wenigen Tagen im Eltener Kolpinghaus: Die Eltener machten bei einer Info-Veranstaltung der Bahn klar, dass sie keine Abgrabungen an ihrem Berg wollen.

Vor wenigen Tagen im Eltener Kolpinghaus: Die Eltener machten bei einer Info-Veranstaltung der Bahn klar, dass sie keine Abgrabungen an ihrem Berg wollen.

Foto: Archiv

Mit Spannung erwartet: das Ergebnis der Machbarkeitsstudie zur Gleisbettvariante. Gestern wurde es im Rathaus bekanntgegeben und hat überrascht. "Die Variante der DB Netz AG stellt mit Ausnahme des geringen randlichen Eingriffs in den Eltenberg in der Gesamtabwägung aller entscheidungserheblichen Umweltkriterien die aus Sicht von Natur und Landschaft mit weitem Abstand vorteilhaftere Lösung dar", erklärte Diplom-Ingenieur Peter Smeets vom Büro Smeets-Landschaftsplanung.

Das Büro hat im Auftrag der Stadt Emmerich die Abschätzung zum Thema "Auswirkungen auf den Natur- und Landschaftsschutz" genommen.

Weiter heißt es: Die Variante der Eltener Bürgerinitiative (ten-Brink-Variante) greift zwar nicht in den Bergfuß des Eltenbergs ein. Sie zieht aber bei allen anderen Schutzgütern die weitaus größeren und schwerwiegenderen Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft nach sich und wird als die ungünstigere Planungsalternative gewertet.

Dabei habe man die in der BI-Variante geplante "Velegung der Wild" nicht berücksichtigt. Diese sei mit erheblichen Beeinträchtigungen von Biotop- und Habitatstrukturen verbunden. "Der Eltenberg ist 300 Hektar groß. Bei der Bergfußvariante der Bahn wird auf einer Fläche von 1400 Quadratmetern in den Berg eingegriffen. Davon fällt die Kirche nicht vom Eltenberg", so Smeets.

Theo Janßen vom Ingenieurbüro IVV trug die Ergebnisse der Prüfung der technischen Machbarkeit, des Lärmschutzes, der Verkehrsmengen und der Kostenschätzung vor. "Die technische Machbarkeit der Gleisbettvariante ist grundsätzlich gegeben", so Janßen. Deren Auswirkung auf die Lärmsituation ist sehr ähnlich wie die Planung der Bahn. Die Gleisbettvariante mit dem Bau der Ortsumgehung von Elten führe in Teilen des Ortskerns zu Belastungsrückgängen im Kfz-Verkehr, in den übrigen Bereichen bleibe die Verkehrsbelastung fast unverändert.

"Nach einer ersten Schätzung betragen die Kosten etwa 133 Millionen Euro, davon entfallen ca. 105 Millionen allein auf die Verkehrsanlagen", sagte Janßen. Zwar habe man keine vergleichbare Kostenschätzung der Bahn vorliegen ,aber durch die Verlegung von drei Gleisen und die Neuverlegung der B8 ins alte Gleisbett rechne er mit erheblich höheren Kosten bei der BI- im Vergleich zur Bahnvariante.

"Wir haben jetzt die Grundlagen, mit denen wir die Diskussion über die Positionierung der Stadt angehen können ", meinte der städtische Beigeordnete Wachs. In der Sondersitzung am 3. Dezember gibt der Rat seine Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren 3.5 ab.

(RP)
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