Emmerich Kunst und Trödel mit Fritz Kirschke

Emmerich · Der bekannte ehemalige Gastronom bietet am Samstag unter anderem viele Kunstwerke des Malers Hans Schulte an.

 Fritz Kirschke in seiner "Kunstgalerie", die am kommenden Samstag erstmals ihre Pforten öffnet.

Fritz Kirschke in seiner "Kunstgalerie", die am kommenden Samstag erstmals ihre Pforten öffnet.

Foto: MArkus van Offern

Am Samstag, 5. März, ist es soweit: Dann öffnet Fritz Kirschke unter dem Motto "Kunstgalerie & Trödel" seine Halle, um Kunstwerke verschiedener Künstler auszustellen und gleichzeitig "alte Schätzchen" anzubieten, die er aus Nachlässen, Haushalts- und Hotelauflösungen zusammengesammelt hat. Vieles verkauft er im Auftrag von anderen. In diesem Rahmen stellt der 72-jährige Emmericher, der als ehemaliger Gastwirt der Gaststätte "Zum Fritz" und als Werbefachmann, aber ebenfalls als Künstler bekannt ist, auch seine eigenen Werke aus. "Auch einigen Privatleuten, die hier ihren Trödel verkaufen möchten, biete ich an, ihre Stände in der Halle aufzubauen", sagt Fritz Kirschke.

"Kunst & Trödel" ist mehr als nur ein Trödelmarkt - es gibt viel zu entdecken. Da kann man in alten Erinnerungen schwelgen wie in einem kleinen Museum und das eine oder andere "Schätzchen" erwerben, unter anderem Oma's Porzellan, alte Nähmaschinen und Haushaltsgeräte, antike chinesische Vasen, alte Spiegel, Glitzer-Disko-Kugeln, Petroleumleuchten, Tonband- und Radiogeräte, eine alte Registrierkasse oder Zinngefäße. Man kann auch einfach die Kunst genießen - da ist eine Menge im Angebot.

Im Mittelpunkt steht der Nachlass des 1916 geborenen Künstlers Hans Schulte. Er starb vor zehn Jahren, wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. In Inse in Ostpreußen geboren, zog er 1920 nach Emmerich, in die Heimatstadt seines Vaters. Er absolvierte bei Richard Meenen eine Ausbildung zum Kunst- und Kirchenmaler, lernte bei dem Emmericher Professor Pospeschill und absolvierte nach dem Krieg ein Studium in Bayreuth. In den 1950er Jahren kehrte er nach Emmerich zurück, lebte seit 1976 in Kleve.

"Ich habe hier über 300 Werke von Hans Schulte, unter anderem Ölbilder, Skizzen und Aquarelle", so Kirschke. Kostbare Gemälde - alle wertvoll gerahmt, bekam er auch aus einem Fünf-Sterne-Hotel in Amsterdam.

An der Stirnwand der rund 15 mal 15 Meter großen Halle hängt eine besondere Rarität, ein fünf mal drei Meter großes Wandgemälde. "Das ist das größte Gemälde, das es von Hein Driessen gibt. Das hatte er gemalt als Kulisse für das Stadttheater, als er Karnevalsprinz der Session 1971/72 war", erzählt Kirschke. Signiert hat Driessen es 1986 und dazu geschrieben: "Unser Werk - nicht verkäuflich, nur, wenn Fritz oder Hein nicht mehr da sind."

Als sich immer mehr "Kunst & Trödel" in der Halle neben seinem Betrieb "Kirschke Werbung" an der Wallstraße 4, den er gemeinsam mit seinem Sohn Björn betreibt, sammelte, kam ihm die Idee zu dem besonderen Event "Kunstgalerie & Trödel". Norbert Kratzenberg half ihm, einen neuen Boden in der Halle zu verlegen und aufzuräumen. "Fritz hat mir früher bei der Einrichtung des Scotch-Clubs geholfen, jetzt helfe ich ihm", so der bekannte Sänger und Gastronom.

Am Samstag, 5. März, ist die Halle von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Wer selber verkaufen möchte, sollte sich bei Fritz Kirschke unter 02822 1255 melden, weil nur Platz für fünf bis sechs Händler ist. Einmal im Monat oder nach Absprache soll die "Kunstgalerie & Trödel" geöffnet werden. "Später möchte ich das auch noch mit einer Schallplattenbörse erweitern", hat Kirschke weitere Pläne.

(moha)
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