Nach Fest in Mehr Unmut über Knöllchen und den Kreis

Rees · Die Schützen befürchten, dass der Kreis eine Sperrung der Orts-Durchfahrt nicht mehr genehmigt. Zudem sorgten verschwundene Halteverbots-Schilder am Bellinghovener Wald für Verwirrung.

 Die Sperrbaken sind in Mehr wieder entfernt. Ob auch im kommenden Jahr eine Sperrung der Straße für das Fest genehmigt wird, ist völlig offen.

Die Sperrbaken sind in Mehr wieder entfernt. Ob auch im kommenden Jahr eine Sperrung der Straße für das Fest genehmigt wird, ist völlig offen.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Das große Fest in Mehr ist vorbei, geblieben ist bei manchen Schützen ein schaler Beigeschmack. Denn es ist offen, ob die Brauchtumsfeier im kommenden Jahr noch wie bisher stattfinden kann. Schützenpräsident Norbert Scheepers hatte daher bei der Fest-Ansprache klare Worte gewählt und von Knüppeln gesprochen, die die Behörde den Schützen zwischen die Beine werfe.

Sein Bruder Heinz Scheepers sieht es ähnlich. "Es kann nicht sein, dass es plötzlich nicht mehr möglich sein soll, die Heresbachstraße zu sperren", sagt der Ortsvorsteher. Mitten im Ort stehen nämlich die Kirmesbuden, Autos kämen daran gar nicht vorbei. Ohne eine Sperrung ist offen, wie das Fest künftig aufgestellt werden soll.

Zuständig ist der Kreis Kleve, weil es sich um eine Kreisstraße handelt. Der Kreis ist der Ansicht, dass es sich bei der Ortsdurchfahrt um eine Straße von überörtlicher Bedeutung handelt. Eine solche Strecke für mehrere Tage dicht zu machen, sei nicht zu begründen. Einige Jahre lang habe man noch eine Ausnahme gemacht. "Auf Dauer wird es nicht möglich sein, die Straße fünf Tage zu sperren", sagt Jürgen Pastoors vom Kreis Kleve. Definitiv könne man jetzt noch nicht sagen, ob es 2015 noch einmal eine Ausnahme geben wird. "Es muss erkennbar sein, dass der Schützenverein ernsthaft nach einer Alternative sucht", sagt Pastoors - etwa den Festplatz zu vergrößern, um die Buden von der Straße zu bekommen.

Von Seiten der Stadt Rees hieß es, dass man die Schützen nach wie vor nach Kräften unterstützen werde. Klar sei, dass man eine Lösung finden müsse, wie auch immer die aussehe, so Stadtsprecher Frank Postulart.

Für weiteren Ärger beim Fest hatte gesorgt, dass Knöllchen im Bellinghovener Wald verteilt werden sollten. Postulart weist darauf hin, dass in Absprache mit den Schützen entschieden worden sei, Halteverbotsschilder an der Straße am Schießstand aufzustellen. Die Schützen hätten das so beantragt, der Kreis entsprechend genehmigt.

Die Schilder seien vom Bauhof der Stadt auch ordnungsgemäß im Sinne der Anordnung aufgestellt worden. Freitag und Samstag sei alles in Ordnung gewesen.

Sonntag sei dann allerdings die Rufbereitschaft des Ordnungsamtes von der Polizei angerufen und aufgefordert worden, Knöllchen zu schreiben, weil viele Fahrzeuge im Halteverbot stehen würden. Die Mitarbeiterin sei daraufhin auch zum Bellinghovener Wald gefahren und habe damit begonnen, Verwarnzettel zu verteilen.

Dabei fiel ihr allerdings auf, dass zwei Halteverbotsschilder fehlten. Sie waren verschwunden. Die Politesse habe daraufhin sofort aufgehört, Knöllchen zu schreiben, weil die Situation jetzt nicht mehr wie angeordnet war. Auch bereits geschriebene Strafzettel wurden von der Mitarbeiterin der Stadt entfernt. "Das geschah auf Kulanzbasis, weil die Lage da etwas verwirrend war", sagt Postulart. Die Kommune gehe in solchen Situationen immer mit Fingerspitzengefühl vor.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort