Emmerich Politik macht Weg frei für Schoofs: Jetzt müssen Verträge her

Emmerich · In knapp drei Wochen dürfte für Neumarkt-Investor Josef Schoofs das Baurecht auf dem Neumarkt gesichert sein. Dann trifft sich der Emmericher Rat zu einer Sitzug.

Schon am Dienstag hatte der Ausschuss für Stadtentwicklung das von Schoofs geplante Wohn- und Geschäftshaus auf den Weg gebracht. Dagegen stimmten lediglich die Linken und die BGE.

Mit ihrem Votum an Dienstag scheint ein Umschwenken der Emmericher Politiker auf Rheincenter-Manager und Projektentwickler Thomas Euwens nunmehr ausgeschlossen zu sein. Wenngleich in allen Fraktionen des Rates seine Ideen auf Sympathie stoßen. Besonders die Vorstellung eines neuen Kaufland-Marktes auf dem Steintor-Gelände oder ein Supermarkt auf dem alten "Wemmer & Jansen"-Areal an der Mennonitenstraße. Doch das hat sich wohl erledigt, weil Schoofs seinen Erfolg für Vertragsabschlüsse auf dem Neumarkt von einem Konkurrenzausschluss an Steintor und Mennonitenstraße abhängig macht. Schoofs betonte noch in der vergangenen Woche: Penny hat weiterhin ein Interesse an einem Markt auf dem Neumarkt. Aber nicht mehr dann, wenn an zwei anderen Stellen in der Innenstadt neue Märkte genehmigt werden. Schoofs: "Dann müsste ich Leerstände auf dem Neumarkt bauen."

Auch der Gutachter, der für Emmerich ein Einzelhandelskonzept erstellt hat, empfahl am Dienstag keine Discounter auf dem Steintorgelände oder bei Wemmer & Jansen.

Nachdem nun wohl alle wesentlichen Voraussetzungen für Schoofs erfüllt sind, will die Politik noch Fragen wie Pflastersteine, Beleuchtung, Möblierung, Bepflanzung und ähnliches gesondert beraten und entscheiden.

Schoofs hatte vor einer Woche gegenüber der RP zum Stand der Vermietungen auf dem Neumarkt erklärt, dass MediMax weiterhin Interesse an Emmerich habe. Auch hier ist, wie im Fall Penny, ein Vertrag aufgrund der langen Laufzeit des Projektes ausgelaufen. Er muss bei MediMax neu abgeschlossen werden. Schoofs sagte, dass auch die Sozialstation der Caritas nicht vom Tisch sei trotz der Verzögerungen, die sich ergeben haben. Und eine Frischearena, wie sich beispielsweise in Kranenburg zu finden ist, sei nicht ausgeschlossen. Oder eben ein "Frischemarkt", wie er beispielsweise von Edeka oder Rewe betrieben wird. Gemeint sind Theken, an denen frische Produkte angeboten werden

Wichtig für den weiteren Verlauf sind nunmehr die Verträge, die vorliegen müssen, damit das "vorhabenbezogene Bebauungsplanverfahren" für Schoofs vom Rat beschlossen werden kann Dazu gehört zum Beispiel der Vertrag zwischen Schoofs und der Emmericher Baugenossenschaft sowie der Kaufvertrag mit der Stadt über die Fläche auf dem Neumarkt. "Beim Kaufvertrag hat die Stadt ihre Hausaufgaben gemacht", so Stadtsprecher Tim Terhorst gestern. Dem Vernehmen nach plant die Stadt mit einer Einnahme von knapp 1,3 Millionen Euro. Die rechtlichen Voraussetzungen sind für das Bebauungsplanverfahren auch dann gegeben, wenn die Flächen noch nicht im Grundbuch eingetragen sind. Das dauert erfahrungsgemäß immer ein paar Wochen.

(hg)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort