Emmerich Rheinmuseum startet mit einem Hingucker

Emmerich · Acht Ausstellungen sind für dieses Jahr geplant. Eine sehenswerte beginnt am kommenden Sonntag. Besucherzahlen sind rückläufig.

 Unerreichbare Köstlichkeiten.

Unerreichbare Köstlichkeiten.

Foto: Sammlung Wahle

Sechs Wechselausstellungen und 13 weitere Veranstaltungen wie Vorträge, Bücherflohmarkt und Tage der offenen Türe fanden 2016 im Rheinmuseum statt. Und für dieses Jahr sind acht Ausstellungen geplant. An diesem Sonntag geht es los mit einer ganz besonderen: "Kindheit in der Nachkriegszeit".

"Leider sind wir nicht zufrieden mit den Besucherzahlen 2016. Hatten wir 2015 noch 9300 Besucher, so kamen im letzten Jahr nur rund 6700, das sind 24 Prozent weniger", sagte Museumsleiter Herbert Kleipaß. Doch insgesamt steht das Emmericher Rheinmuseum noch sehr gut da, denn 50 Prozent der deutschen Museen haben unter 5000 Besucher.

 Schulunterricht im Winter ohne Heizung.

Schulunterricht im Winter ohne Heizung.

Foto: Sammlung Wahle

Gründe für die fallenden Besucherzahlen gibt es verschiedene: Es kamen 40 Prozent weniger Schulklassen. "Vorher kamen viele von der anderen Rheinseite, aber die Busse wurden immer teurer und die mit Schulausflügen zusammenhängende Bürokratie immer größer", so Kleipaß. Dazu besuchten weniger Emmericher Schulen das Rheinmuseum und auch die Zahl der Einzelbesucher ging zurück, so der Museumsleiter.

Gut angenommen wurden vor allem die Ausstellungen "Alles Pappe - Kartonmodellbau gestern und heute" und "Drunter & drüber - Mode und Accessoires aus 150 Jahren". "Dafür haben Emmericher Bürger uns sogar einen gehäkelten Bikini, eine Badehose und 'antike" Unterwäsche zur Verfügung gestellt", erzählte Kleipaß. Erfreulich sei auch, dass man noch nie so viele Schiffsmodelle geschenkt bekommen habe wie in 2016, insgesamt 20 Stück, meist aus Nachlässen.

 Kinder blicken auf eine zerstörte Stadt. Die in der Ausstellung und auf dieser Seite gezeigten Bilder stammen aus der mehrfach ausgezeichneten Sammlung Michael Andreas Wahle.

Kinder blicken auf eine zerstörte Stadt. Die in der Ausstellung und auf dieser Seite gezeigten Bilder stammen aus der mehrfach ausgezeichneten Sammlung Michael Andreas Wahle.

Foto: Sammlung Wahle

So wie in 2016 steht dem Museum in 2017 ein Jahresetat von 80.000 Euro zur Verfügung, der sich aus einem Zuschuss der Stadt, Eintrittsgeldern und Spenden zusammensetzt. "Damit kommen wir knapp über die Runden." Insgesamt 14 ehrenamtliche Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Öffnungszeiten gewährleistet werden können.

Für 2017 sind acht Ausstellungen geplant, darunter ab Mai eine von der Rheinpromenade zum zehnjährigen Jubiläum, ab September zum 85. Geburtstag von Hein Driessen die Ausstellung "Die Reise der Gorch Fock 1995", im Oktober die Ausstellung "Nachbarn stellen sich vor", bei der sich Heimatvereine aus Deutschland und den Niederlanden präsentieren, und zum 500. Jahr der Reformation "Here I stand - Martin Luther".

 Museumsleiter Herbert Kleipaß mit neuen Schiffsmodellen.

Museumsleiter Herbert Kleipaß mit neuen Schiffsmodellen.

Foto: mvo

Neben Vorträgen und Filmnachmittagen finden Vorträge, eine Fahrradtour, der Vlaggetjesdag und der Büchermarkt statt. Geplant ist eine Buchvorstellung zum 50-jährigen Jubiläum von "Proot Platt" und "Ein Wochenende mit Eddi - Eduard Künneke", bei dem die Dissertation von Sabine Müller über den "armen Wandergesell" vorgestellt wird, die Jahresgabe des Geschichtsvereins sein wird.

(moha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort