Erkelenz Elternumfrage zur Schulentwicklung?

Erkelenz · SPD und Grüne wollen in Erkelenz ermitteln lassen, ob Eltern daran interessiert sind, dass in der Stadt eine Gesamtschule eingerichtet wird. Der Erkelenzer Stadtrat soll dazu eine Befragung auf den Weg bringen.

 Über das Schulangebot wird in Erkelenz zurzeit intensiv diskutiert. Eine Gesamtschule gibt es bislang nicht. SPD und Grüne wünschen sich eine Elternbefragung.

Über das Schulangebot wird in Erkelenz zurzeit intensiv diskutiert. Eine Gesamtschule gibt es bislang nicht. SPD und Grüne wünschen sich eine Elternbefragung.

Foto: dpa (Archiv)

Gemeinsam stellen Sozialdemokraten und Grüne den Antrag, dass der Erkelenzer Stadtrat eine Befragung initiieren soll. Der Elternwille solle damit "in den Mittelpunkt der Schulentwicklung gerückt werden", erklärt Dieter Spalink, der Vorsitzende der Sozialdemokraten in Erkelenz.

SPD und FDP, sowohl auf Kommunal- als auch Kreisebene, haben in den vergangenen Monaten diskutiert, wie die Schulentwicklung in Erkelenz und im Kreis Heinsberg zukünftig geplant werden soll. In einem offenen Disput ging es beiden Seiten zuletzt darum, ihre Sichtweisen zu erklären: Ausgehend von einem Antrag an den Stadtrat vom vergangenen Dezember vertritt die SPD die Haltung, dass Erkelenz ein eigenes Schulentwicklungskonzept benötigt. Dafür hatte es jedoch keine Mehrheit gegeben.

Stattdessen setzte sich der FDP-Antrag durch, den Kreis Heinsberg aufzufordern, das bis 2015 gültige Schulentwicklungsgutachten fortzuschreiben. Auf dessen Basis könne die Stadt Erkelenz - wie alle anderen Kommunen auch - dann ihre Schulentwicklung weiter planen. Die FDP im Kreistag hatte daraufhin einen entsprechenden Antrag verfasst, den der Schulausschuss in Heinsberg im April beraten soll.

Nun wiederum machen SPD und Grüne in Erkelenz mit ihrem Antrag zur Elternbefragung, ob die Stadt eine Gesamtschule benötigt, deutlich, dass sie die kreisweite Planung kritisch sehen. In einer Presseerklärung teilt Dieter Spalink mit: "Beide Fraktionen sind sich einig, dass das schulische Angebot und dessen Planung für die Zukunft ausschließlich durch Rat und Verwaltung der Stadt Erkelenz bestimmt und federführend organisiert werden muss, so sieht es das Schulgesetz vor."

"Möglichst zügig" sollen nach dem Willen von Grünen und SPD, die im Rat keine eigene Mehrheit haben, in Erkelenz die Eltern von Erst- bis Viertklässlern befragt werden, ob Bedarf an einer Gesamtschule besteht. Sie sollten so über die Schulentwicklung mitbestimmen können. Die Umfrage soll zu einem klaren Bild führen und zeigen, welcher Weg für die Weiterentwicklung der Bildungslandschaft eingeschlagen werden müsse.

Als das "noch fehlende Glied im Angebot an Schulformen" bezeichnet Spalink die Gesamtschule. Diese Schulform sei im Kreis Heinsberg sehr gefragt, aber, so heißt es im von Rainer Rogowsky (SPD) und Beate Schirrmeister-Heinen (Grüne) unterzeichneten Antrag an den Stadtrat: "Erkelenz ist mittlerweile als Schulstadt des Kreises Heinsberg die einzige größere Stadt im Kreis ohne eine Gesamtschule, also mit einem nur eingeschränkten Schulangebot."

Umfangreich solle die Verwaltung der Stadt Erkelenz die Erziehungsberechtigen vor der Befragung über diese Maßnahme sowie über die Schullandschaft im Kreis Heinsberg und die Gesamtschule informieren. Verteilt werden solle ein standardisierter Fragebogen mit einem Anschreiben, das mehrsprachige Kurzinformationen zur Gesamtschule beinhalte. Beachtet werden müsse, dass der Fragebogen keine grafischen oder textlichen Inhalte enthalten dürfe, die das Abstimmungsverhalten beeinflussen könnten.

(RP)
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