Erkelenzer Land "First Responder" können Leben retten

Erkelenzer Land · Bei Verkehrsunfällen ist die Feuerwehr manchmal früher als der Rettungsdienst am Einsatzort. Darum werden Feuerwehrfahrzeuge mit Notfallkoffern ausgestattet. Die "First Responder" kümmern sich dann um die Verletzten.

 Die Aufgaben von Feuerwehr und Rettungsdienst haben sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr vermischt. Einige Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr sind mit Notfallkoffern ausgestattet, um zum Beispiel bei Verkehrsunfällen schnell helfen zu können.

Die Aufgaben von Feuerwehr und Rettungsdienst haben sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr vermischt. Einige Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr sind mit Notfallkoffern ausgestattet, um zum Beispiel bei Verkehrsunfällen schnell helfen zu können.

Foto: Christoph Reichwein (Archiv)

Christian Lambertz leitet die Rettungswache in Erkelenz. Gleichzeitig ist er aber auch im aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Erkelenz. Er hat eine gute Übersicht darüber, wie das Rettungswesen vor Ort aufgestellt ist. Hört er den Begriff "First Responder", dann nickt er wohlwollend. "First Responder", dieser Begriff taucht immer wieder in den Einsatzberichten auf, an denen beispielsweise neben dem Rettungsdienst auch die Feuerwehr eingebunden ist.

Wörtlich übersetzt würde man aus "First Responder" den zuerst Antwortenden formulieren. "Dabei geht es darum, den Rettungsdienst zu entlasten, wenn es beispielsweise einen Spitzenbedarf gibt", erklärt Lambertz. Da weder Rettungsdienst noch Feuerwehr ihre Einsätze lange im Voraus planen können, sondern immer in Sekundenschnelle reagieren müssen, muss sichergestellt sein, dass die Rettungskette funktioniert. Lambertz: "Die Einsätze mit dem First Responder kommen immer wieder mal vor, es gibt allerdings keine regelmäßige Häufigkeit." Mit dem "First Responder" könne man jedenfalls schon eine Menge bewegen, so Lambertz weiter.

Beispiel Feuerwehr: In Erkelenz und Hückelhoven sind einige Einsatzfahrzeuge bereits mit Notfallkoffern ausgerüstet. Fachlich intensiv geschulte Wehrleute (viele von ihnen sind auch Rettungsassistenten) rücken zu einem medizinischen Notfall aus und versorgen den Patienten, bis der Notarzt eingetroffen ist. Im ländlichen Raum, so Lambertz, kommt das bei Verkehrsunfällen vor. Seit 18 Jahren ist Lambertz im Rettungsdienst tätig: "Die Aufgaben von Feuerwehr und Rettungsdienst haben sich mit den Jahren mehr und mehr vermischt."

Was Christian Lambertz insgesamt als positive Sache sieht, unterstreicht auch Frank Bocken. Er ist der stellvertretende Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Hückelhoven. Auch er schätzt, dass einige Einsatzfahrzeuge im Fuhrpark der Wehr mit den Notfallkoffern ausgestattet sind, um schnell und kompetent helfen zu können. "Das hat sich schon bewährt", sagt er. Mit dieser Art der Zusammenarbeit sei vor allem den Patienten geholfen. "Jedoch", so Frank Bocken weiter, sind es natürlich nur die Rettungsassistenten unter den Wehrleuten, die diesen Dienst des First Responders übernehmen.

Koordiniert wird der Einsatz des First Responders grundsätzlich in der Leitstelle des Kreises Heinsberg, die ihren Sitz in Erkelenz hat. Hier wird die Entscheidung darüber getroffen, ob ein solcher Einsatz notwendig wird. Sowohl Frank Bocken als auch Christian Lambertz halten das für sinnvoll, da in der Leitstelle ohnehin die Fäden darüber zusammenlaufen, wo etwa die Rettungs-, Kranken- und Notarztwagen im Einsatz sind.

Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Wegberg unterdessen ist im Dienst des First Responders nicht eingebunden. Auch führen die Einsatzfahrzeuge kein entsprechendes Equipment mit. In Wegberg ist dieser Dienst ausschließlich über den Rettungsdienst organisiert.

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