Erkelenz Sommerblumenwiese für Hohenbusch

Erkelenz · Der Förderverein Hohenbusch und die Stadt Erkelenz stellten gestern mit "Naturkunde im Klosterpark" ein neues Projekt vor, das sich um Arten- und Naturschutz kümmert. Neben der Blumenwiese entsteht auch ein Insektenhotel.

 Gemeinsam anpacken für die Sommerblumenwiese (v.l.): Hans-Heiner Gotzen, Sigrid Görtz, Frank Körfer, Christiane Leonards-Schippers, Kurt Nigl und Georg Dulies haben gestern für die Aussaat im Klostergarten gesorgt.

Gemeinsam anpacken für die Sommerblumenwiese (v.l.): Hans-Heiner Gotzen, Sigrid Görtz, Frank Körfer, Christiane Leonards-Schippers, Kurt Nigl und Georg Dulies haben gestern für die Aussaat im Klostergarten gesorgt.

Foto: Anke Backhaus

Es wird noch eine Weile so aussehen wie ein bloßer Acker. Doch die Fläche neben dem Dressurviereck und an der Streuobstwiese im Klostergarten von Haus Hohenbusch wird irgendwann einmal herrlich duften, toll aussehen und einen ganz besonderen Zweck erfüllen: für Arten- und Naturschutz zu sorgen.

"Naturkunde im Klosterpark", so lautet der Titel des neuesten Projektes in Hohenbusch, das der Förderverein Hohenbusch gestern gemeinsam mit der Stadt Erkelenz vorstellte. Dabei geht es darum, dass im Klostergarten eine Sommerblumenwiese frisch angelegt worden ist. Und direkt nebenan schreitet ein Hotelbau gut voran - es wird künftig als "Hotelgäste" Insekten begrüßen.

Christiane Leonards-Schippers, Mitglied des Heinsberger Kreistages, ist Biologin und gehört dem Förderverein Hohenbusch an. Sie spricht von einem "wertvollen Schatz", wenn sie die frisch angelegte Fläche im Klostergarten betrachtet. "Ein Projekt wie dieses ist wichtig für die biologische Vielfalt", sagte sie.

Als Expertin spricht sie sich bei Begrünungsmaßnahmen in der freien Landschaft und bei sogenannten Kompensationsmaßnahmen für gebietseinheimisches Wildpflanzensaatgut aus. "Es ist, um es vorsichtig auszudrücken, nur eine Pseudolösung, gebietsfremde Blüh- und Wildpflanzensaaten auszubringen. Für den Arten- und Naturschutz ist es nämlich keine Lösung." Sie erklärte, dass das Regiosaatgut- und Regiopflanzgut-Konzept entwickelt wurde, um den Einsatz von Wildpflanzenarten in ihrer gesamten genetischen Vielfalt zu fördern.

Die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft-Kreis hat das Regiosaatgut hergestellt. Es ist für alle Interessierten erhältlich, die ihre eigene Sommerblumenwiese haben möchten. Wie Christiane Leonards-Schippers sagte, umfasse das Artenspektrum ausschließlich die in der jeweiligen Region weit verbreiteten, beheimateten Arten und deren genetische Vielfalt. "Hier wird bald die Insekten- und Vogelwelt zu Gast sein", ist sich die Biologin, die die Saatmischung gespendet hat, sicher.

Sehr gespannt darauf, wie sich die Wiese entwickelt, ist schon Frank Körfer, der Vorsitzende des Fördervereins Hohenbusch. "Mit dem bereits bestehenden Heilkräutergarten ist dieses Projekt sicher wieder etwas, das die Menschen anzieht." Körfer warf auch einen Blick auf das im Bau befindliche Insektenhotel, das in einer Mauernische Platz finden wird.

An einer Stahlkonstruktion, so Körfer, werden neun Holzkästen befestigt. Sie werden mit Materialien wie Schilf, Bambus, Holzscheiben und Holzwolle gefüllt werden. Das kleine Bauvorhaben begleitet Architekt Heinrich Lennartz, die Ausführung liegt im Wesentlichen in Händen von Schlossermeister Heribert Schiemann.

Demnächst wird Biologe Eberhard Holtappels die Ansiedlung von Wildbienen begleiten. Die Heinsberger Volkshochschule und der Heinsberger Tourist Service begleiten das Projekt ebenfalls. Möglich sein sollen auf jeden Fall Exkursionen für Kindergärten und Schulklassen.

Dass Hohenbusch immer mehr Facetten bekommt, unterstrich Hans-Heiner Gotzen, der Erste Beigeordnete der Stadt Erkelenz: "Hohenbusch ist in wunderschöner Naturlandschaft erlebbar."

(RP)
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