Erkelenz Umwelt schonen mit Mieterstromprojekt

Erkelenz · Die evangelische Kirchengemeinde geht im Paul-Pfeiffer-Haus mit einem BHKW neue Wege.

Lange hat Ulrich Leister getüftelt. Doch wenn der Baukirchmeister der Evangelischen Kirchengemeinde Erkelenz nun durch das Paul-Pfeiffer-Haus an der Burgstraße geht, blickt er zufrieden auf den Kasten, der im Keller aufgestellt ist und leise vor sich hin summt. Dieser Kasten ist ein Blockheizkraftwerk und trägt dazu bei, dass sich das ganze Haus eigenständig mit Energie versorgt. Am 5. Juni begann nämlich das Mieterstromprojekt in diesem in den 1970er Jahren erbauten Haus. Ulrich Leister und Pfarrer Günter Wild sind sehr zufrieden mit dem, was in den ersten Monaten schon erreicht worden ist.

"Wir haben alle gemeinsam eine Schöpfungsverantwortung", unterstreicht Pfarrer Günter Wild. Daher sei es ein sehr wichtiger Aspekt, an Dinge wie die Umwelt zu denken. Mit dem Blockheizkraftwerk leistet die Gemeinde einen wichtigen Beitrag, CO2 einzusparen. Der gute Effekt nebenbei: Die 15 Mieter, die zwischen 56 und 96 Jahre alt sind, sparen eine Menge Stromkosten.

Im Grunde gibt es das BHKW schon seit zehn Jahren. Bislang wurde der erzeugte Strom ins Netz der NEW eingespeist. Nachdem das BHKW generalüberholt wurde, ist es gelungen, für die nächsten zehn Jahre zu sichern. Das interessante Projekt funktioniert so: Das Presbyterium hatte beschlossen, den selbst erzeugten Strom den Mietern zu einem günstigen Preis zur Verfügung zu stellen. Versorgt werden aber auch die Heizung, der Aufzug und der Allgemeinbereich des Hauses. Sicherlich seien umfangreiche Umstellungen nötig gewesen, sagen Leister und Wild übereinstimmend, besonders ging es dabei darum, die Messstelle und Zähler für die Wohneinheiten einzurichten. Aber es habe sich gelohnt.

Ulrich Leister hat den 9. November mal ganz genau betrachtet und aufgezeichnet: "Morgens, mittags, am Nachmittag und abends ergeben sich Zeiten, an denen auch Strom aus dem NEW-Netz hinzugewonnen werden muss. Dann reden wir über Situationen, in denen beispielsweise viele Geräte gleichzeitig laufen. In allen übrigen Zeiten kommen wir selbst mit der erzeugten Energie aus und speisen ins NEW-Netz ein." Leister legt noch eine beeindruckende Zahl vor, denn seit der Inbetriebnahme wurde die Umwelt mit der Einsparung von 195 650 Kilogramm CO2 entlastet.

Begleitet wird das Mieterstromprojekt der Evangelischen Kirchengemeinde Erkelenz von dem Aachener Unternehmen Discovergy, das die Messstelle betreibt, und auch der NEW. Im Einzugsbereich der NEW gibt es kein vergleichbares Projekt.

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