Altweiber im Kreis Mettmann Hilfe: Die Möhnen sind los!

Erkrath/Hochdahl/Mettmann/Wülfrath · In Erkrath, Mettmann und Wülfrath waren an Altweiber die Narren los. Gefeiert und getrunken wurde bei herrlichem Sonnenschein unter der Markthalle und auf dem Hochdahler Markt. Aber auch im Kreishaus ging die Post ab.

Im Kreishaus Mettmann ging es für rund 350 Narren schon am Mittag los. Abends wurde dann in den Mettmanner Kneipen weiter gefeiert.

Im Kreishaus Mettmann ging es für rund 350 Narren schon am Mittag los. Abends wurde dann in den Mettmanner Kneipen weiter gefeiert.

Foto: Janicki, Dietrich

Alt-Erkrath Schon kurz vor 11.11 Uhr war Wolfgang Cüppers von der IG Erkrath fix und fertig. "Ich bin froh, wenn das vorbei ist heute", sagte Cüppers, der in den vergangenen drei Nächten kaum noch geschlafen hat. Die Große Erkrather Karnevals-Gesellschaft 1994 und die IG Erkrath in Kooperation mit REWE Stockhausen haben alles gegeben, um Altweiber dieses Jahr erstmals unter der Markthalle zu feiern.

 Uschi Geest (73) feierte auf dem Hochdahler Markt mit.

Uschi Geest (73) feierte auf dem Hochdahler Markt mit.

Foto: Janicki, Dietrich

Die Erkrather dankten es den Organisatoren und waren schon am frühen Morgen bester Stimmung. Bei Preisen von 2,20 Euro für 0,4 Liter Schlösser Alt war am Bierstand viel los. Aber auch wer Hunger hatte, wurde mit Bratwurst und Pommes von der Metzgerei Hanten gut bedient. Etwas ungewohnt für Bürgermeister Arno Werner: Er durfte sich alleine vor die Bühne stellen, um sich von den Möhnen den Rathausschlüssel abnehmen zu lassen. Es dauerte ein wenig, aber dann stürmten doch einige Frauen los und überredeten Werner mit sanfter Gewalt, den Schlüssel loszulassen. Udo Wolffram, Präsident der Großen Erkrather, hatte von der Bühne herab auch genau erkannt, wer den Schlüssel geklaut hatte: Seine Ehefrau. Der Tag wurde noch sehr turbulent. Stimmungsbands wie der Halve Hahn sorgten für Tanzeinlagen. Nächstes Jahr bitte unbedingt wiederholen!

Hochdahl: "So wünschen wir uns das jetzt jedes Jahr", lautet das einhellige Urteil zur ersten Altweiber-Party auf dem Hochdahler Markt nach vielen Jahren. "Zu den Anfangszeiten, als ich noch meinen Tee-Laden hatte, da haben wir hier jedes Jahr groß Karneval gefeiert", erzählt Monika Bolte, die zusammen mit ihren Freundinnen die Stehtische direkt vor der Bühne beim "Edels Eck" besetzt hat. Bei jedem Hit, den die Band "Kölsche Jungs" anstimmt, singt und schunkelt die "jecke" Damenrunde begeistert mit. Und auch Uschi Gees, die sich einen Tisch weiter mit Freunden einen Platz gesucht hat, reckt nicht nur bei "Und nun die Hände zum Himmel..:" diese in die Luft. "Karnevals-Samstag werde ich 74 Jahre", erzählt sie und als der Sänger wissen will, ob alle gut drauf seien, ist ihr "Ja" eins der lautesten.

"Eigentlich wollten wir schon im letzten Jahr eine Altweiber-Party feiern. Doch leider hat die Stadt den Antrag da nicht genehmigt", verrät Uschi Carraro, die Vorsitzende der Werbegemeinschaft. Zusammen mit den anderen Mitgliedern hat sie sich kostümiert unter die Besucher gemischt und freut sich, wie gut die Idee, die bei einem Mitglieder-Stammtisch geboren wurde, nicht nur bei den Hochdahlerinnen ankommt. Gute Aussichten also für eine Wiederholung im nächsten Jahr.

Mettmann: An Tagen wie diesen geht auch im Kreishaus die Post ab. Rund 350 Narren trafen sich im Gemeinschaftsraum, tanzten und schunkelten zur Musik von DJ Alex. Doch es waren nicht nur Mitarbeiter der Kreisverwaltung am Start, auch Mettmanns Kämmerer Reinhold Salewski und FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus Müller mischten sich unters Volk. Frei nach dem Lied "Was mir gefällt, la, la, la, die ganze Welt" flirteten im Saal und draußen Piratinnen mit Cowboys, Indianerinnen mit Matrosen. Dort hatten Teufel Silke und Kapitän Andreas einen Grill aufgebaut. "Bis 14 Uhr haben wir schon 100 Würstchen verkauft", sagte Andreas, der von der Grill-Premiere sichtlich angetan war. Police-Officer Andreas Ahlemeier und sein Kollege Ulrich Klug hatten im Vorfeld ganze Arbeit geleistet, es gab Getränke und Speisen satt. Im Laufe des Nachmittags strömten weitere Jecken ins Kreishaus. Als um 18 Uhr Schluss war, wurde der Standort gewechselt. Dann ging es in den Kneipen munter weiter — Ende offen!

Wülfrath: Die Kalkstadt Narren sind schlau. Sie stürmen nicht das Rathaus, sie stürmen die Kreissparkasse. Die hat nämlich mehr Geld. Dessen Filialdirektor Hans Werner Fritze war zunächst der Schlips abgeschnitten ("Schuldenschnitt für Griechenland") und anschließend von Elvira Jansen, 1. Vorsitzende der Jecken, der goldene Tresorschlüssel abgenommen worden. Recover 13, Lokalmatadoren aus der Kalkstadt, heizten musikalisch ein bis die partyerprobten "de Fetzer" das Mikrofon übernahmen. Teufel, Engel, Banditen und Blumenmädchen schunkelten und bützten miteinander als gäbe es kein Morgen.

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