Erkrath Neue Feuerwache kann aufs Clever Feld

Erkrath · Der Ausschuss für Feuerwehrangelegenheiten entschied sich dafür, für den Standort im Naturschutzgebiet Bruchhausen Planungsrecht zu schaffen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Stadt das Grundstück auch bekommt.

 Die neue Feuerwache soll auf dem Clever Feld gebaut werden. Das Grundstück gehört der Stadt Erkrath aber noch nicht.

Die neue Feuerwache soll auf dem Clever Feld gebaut werden. Das Grundstück gehört der Stadt Erkrath aber noch nicht.

Foto: Wiegand, Oliver

"Ein guter Tag für die Erkrather Feuerwehr", so fasste Christoph Schultz, Bürgermeisterkandidat der CDU, das zusammen, was zuvor im Ausschuss für Feuerwehrangelegenheiten mehrheitlich beschlossen wurde. Gegen die Stimmen von Grünen und BmU können nun die formalen Planungen für eine neue Feuerwache auf dem Clever Feld beginnen.

Während Schultz als Gast die Diskussion lediglich verfolgen konnte, vertraten seine Mitbewerber um das Bürgermeisteramt konträre Positionen. Während Detlef Ehlert (SPD) sich für den Bau auf dem Clever Feld aussprach, versuchte Reinhard Knitsch (Grüne) nach mehr als anderthalb Jahren der Vorplanung, den dortigen Bau doch noch zu verhindern. Er forderte: "den Neubau am jetzigen Standort zu realisieren". Auch die Bmu kann sich mit dem Standort Clever Feld nach wie vor nicht anfreunden. Doch SPD und CDU, die sich bereits 2013 für den Standort Bruchhausen ausgesprochen hatten, stimmten auch diesmal gemeinsam. Vor allem, wie Wolfgang Jöbges, Fraktionsvorsitzender der CDU, erklärte: "Weil meine vorherigen Bauchschmerzen verschwunden sind."

 Die aktuelle Feuerwache an der Schimmelbuschstraße in Hochdahl ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen,

Die aktuelle Feuerwache an der Schimmelbuschstraße in Hochdahl ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen,

Foto: Dietrich Janicki

Bauchschmerzen hatte Jöbges unter anderem wegen möglicher Lärmbelästigung. Laut Gutachten werde der sich aber im gesetzlichen Rahmen halten. Blaulicht und Martinshorn dagegen müssten die Anwohner hinnehmen, erklärte Helmuth Hentschel, Leiter des Bauaufsichtsamtes.

Klagen Damit Anwohner gar nicht erst gerichtlich gegen die Feuerwache klagen, will die Verwaltung im Vorfeld Gespräch mit den Anwohnern führen, um Bedenken auszuräumen. "Wir warten damit nicht, bis die Bürger klagen. Denn dann ist es schon zu spät", so Helmuth Hentschel.

Kosten Die geplanten Kosten für die neue Feuerwache sind von anfänglich rund 13 Millionen Euro auf nunmehr 16,3 Millionen gestiegen. Darin sind die Kosten für das Grundstück beispielsweise noch nicht enthalten. Ob damit nun ein Ende erreicht ist, konnte Hentschel auf Anfrage von Wilfried Schmidt (CDU) nicht sagen. Denn es fehlen auch noch die abschließenden Bodenuntersuchungen des Geländes Clever Feld. Aber einen weiteren Schub nach oben um sechs Millionen, so Hentschel, werde es nicht mehr geben.

Grundstücksverhandlungen Die sollen nun beginnen. Das Grundstück gehört der Stiftung Naturschutzgebiet Bruchhausen. Die Stiftung muss nun klären, ob sie gemäß ihrer Satzung das Grundstück zu Bauzwecken abgeben kann. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU, Wilfried Schmidt, ist gleichzeitig Vorsitzender der Stiftung. Er erklärte am Mittwoch, dass der Kämmerer einen ersten Kontakt zu ihm aufgenommen habe. Ein Verkauf käme wohl nicht infrage, so Schmidt, wenn, müsse ein Grundstückstausch vorgenommen werden. Aber dies werden erst die Gespräche zeigen.

Weiteres Vorgehen Die Verwaltung ist nun beauftragt, Planungsrecht zu schaffen. Das heißt: Sie wird einen entsprechenden Bebauungsplan aufstellen. Gleichzeitig sollen die Verhandlungen mit dem Eigentümer des Grundstücks laufen. "Da sind wir sehr optimistisch", sagte Hentschel. Auf einen Zeitrahmen für die Planungen wollte er sich aber nicht festlegen lassen.

(RP)
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