Geldern CDU-Basis bestätigt Ulrich Janssen

Geldern · Die Gelderner Christdemokraten wollen Bürgermeister Ulrich Janssen weiter im Amt sehen. Mit 82,6 Prozent der Stimmen haben die Parteimitglieder ihn erneut als ihren Kandidaten für die Wahl im September bestätigt.

 Heben ihren Daumen für Ulrich Janssen (Mitte): Der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes und Landtagsabgeordnete Günther Bergmann (links) und der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Stefan Wolters.

Heben ihren Daumen für Ulrich Janssen (Mitte): Der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes und Landtagsabgeordnete Günther Bergmann (links) und der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Stefan Wolters.

Foto: gerhard seybert

Er wisse, dass er ein "Bürgermeister mit Ecken und Kanten" sei, sagte Ulrich Janssen. Ja, er sei ein "politischer" Erster Bürger. Er wisse, dass er anecke. Und nach seiner Wahl zeigte er sich zufrieden: Es sei vielleicht sein bestes Ergebnis, kommentierte er das 82,6-Prozent-Resultat. 75 Parteimitglieder gaben bei der Versammlung am Montagabend ihr Votum ab, um den CDU-Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im September zu küren. 57 Anwesende stimmten mit "Ja". Der Gegenwind: zwölf "Nein"-Stimmen. Hinzu kamen fünf Enthaltungen und eine ungültige Stimme.

Zuvor hatte Janssen auf Erfolge der letzten Jahre verwiesen. "Wir sind im Kreis Kleve sicherlich eine der Kommunen, die die geringsten Haushaltsprobleme haben", stellte er fest. Er sah sich selbst als den führenden Kopf hinter dem "Schulfrieden von Geldern". Und er hob hervor, wie glatt die Sanierung des Rathauses über die Bühne gegangen sei: Ohne Ärger für die Bürger und im gesetzen Kostenrahmen wurde die Runderneuerung der Immobilie durchgezogen.

Im Hinblick auf zukünftige Weichenstellungen ging es ihm besonders um die Entwicklung des Gelderner Umlandes. Der Nierspark sei nicht der Ersatz für Wohnungsbau in der Gelderner Peripherie, betonte er, und versicherte: "Wenn uns die Landesregierung mit dem Gebietsentwicklungsplan nicht dazwischenfunkt, dann haben wir genug Spielraum für die Weiterentwicklung in den Ortschaften."

Dort gelte es, Ehrenamt und Vereine zu stützen, um das Dorfleben zu sichern. "Unsere Ortschaften, die werden sich von innen heraus entwickeln müssen", betonte er. Zugleich kam er wiederholt auf Veränderungen zu sprechen, die vielen Einwohnern Kopfzerbrechen bereiten düften: schwindende "Rundumversorgung" in den Außenbezirken. Wenn ein Angebot in den Dörfern nicht mehr aufrecht zu halten sei - vom Lebensmitteldiscounter bis zur Ansiedlung von Hausärzten - dann müsse zumindest garantiert sein, dass sich Ersatz anderswo im Stadtgebiet finde, sagte Janssen. Und dann muss man natürlich auch irgendwie da hin kommen. Eine "strategische Entscheidung" sei "De Geldersche" gewesen.

Er sprach von Weichenstellungen für Bürgerinteressen: Zum Beispiel brauche man mehr Ein- und Zwei-Raum-Wohnungen für jüngere und ältere Leute. Er kam auf Kirchenimmobilien zu sprechen, die immer häufiger zum Verkauf stehen: Das seien "oft sehr zentrale und gut gelegene Grundstücke". Die Stadt könnte erwägen, solche Objekte zu kaufen, um sie irgendwann für die Bürger zu nutzen. Und er endete mit einer Spitze gegen seinen Herausforderer Jörg Grahl, der als SPD-Mann von SPD, Linken, Grünen und Piraten gestützt wird: "Wenn wir schone ein rotes Rathaus haben, dann brauchen wir nicht auch noch einen roten Bürgermeister. Das hat Berlin schon nicht gutgetan."

Der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Dr. Günther Bergmann, der durch den Abend geführt hatte, appellierte an die Parteimitglieder, sich nach Kräften in den Wahlkampf für Janssen zu stürzen. Im September werde es weniger um Parteien gehen, sondern zugespitzt um zwei Köpfe, um Bürgermeister und Landrat: "Diese Wahlen sind einmalig."

(RP)
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