Geldern DLRG bekommt endlich ein neues Zuhause

Geldern · Die Lebensretter ziehen an die Schlossstraße - dort, wo einst Pool-Billard gespielt wurde. Politik bewilligt langfristigen Mietvertrag.

 Hier an der Schlossstraße soll die DLRG ein neues Zuhause bekommen.

Hier an der Schlossstraße soll die DLRG ein neues Zuhause bekommen.

Foto: Gerhard Seybert

Natürlich kann die Politik ihre Meinung bis zur nächsten Ratssitzung noch ändern. Doch das ist nach aller Erfahrung mehr als unwahrscheinlich. Denn der zuständige Ausschuss für die Entwicklung des Niersparks hat jetzt entschieden, dass das ständige Hickhack um die Unterkunft der DLRG Geldern-Walbeck ein Ende haben soll.

Mit acht Ja-Stimmen bei kompletter Enthaltung der CDU votierte das Gremium für eine neue DLRG-Unterkunft an der Schlossstraße 2 a - dort, wo früher der 1. PBC Geldern erfolgreich Poolbillard spielte. Der Ausschuss empfahl dem Rat die langfristige Anmietung des etwas in die Jahre gekommenen Gebäudekomplexes. Es soll ein Zehnjahres-Vertrag unterschrieben werden, der dem Wunsch der Lebensretter nachkommt, endlich zentral an einem einzigen Ort untergebracht zu sein. Zuletzt waren die Fahrzeuge in einer Michels-Halle am Burgweg untergebracht, wo auch das THW sein Zuhause hat. Schulungen fanden in den Räumen der Sekundarschule statt, später dann in der Realschule am Westwall. Weiteres Equipment war in der ehemaligen Hausmeisterwohnung am Parkbad untergebracht. Von zentraler Unterbringung konnte also keine Rede sein. Der 75 Jahre alten Ortsgruppe fehlt einfach ein eigenes Zuhause.

An der Schlossstraße wird das Objekt der Fleurkens Immobilien GmbH nun für 25.000 Euro wieder auf Vordermann gebracht. 17.000 Euro, also die üblichen zwei Drittel der Summe, übernimmt nach dem Willen der Politik die Stadt. Die verbleibenden 8000 Euro werden durch Eigenleistung bei der Renovierung oder durch Rücklagen des Vereins beglichen. Dass die Parteien es ernst mit einer vernünftigen Unterbringung der gut 250 Vereinsmitglieder meinen, lässt sich auch am gewährten Mietkostenzuschuss erkennen: 520 Euro zahlt die Stadt im Monat von den 970 Euro Miete inklusive Betriebskosten, damit die DLRG sich auf 225 Quadratmetern einrichten kann. Für die Restsumme kommt der Verein selbst auf, der schreibt: "Außerdem sind wir bereit, die Stadt Geldern bei Veranstaltungen, wo ein Sanitätsdienst oder Ähnliches gefordert wird, entsprechend unserer Möglichkeiten zu unterstützen. Gerne können wir auch Men- und Frauenpower anbieten, wenn es um andere Aktivitäten wie Hilfsleistungen im Rahmen des Brandschutzes geht", so Ortsgruppenleiter Lothar Wleczyk und sein Stellvertreter Jens Ophey in ihrem Antragsschreiben an die Stadt. Durch Materialtransport oder das Auspumpen von Kellern wolle man auch die Feuerwehr entlasten.

Die DLRG-Ortsgruppe Geldern-Walbeck ist fester und anerkannter Bestandteil der örtlichen Gefahrenabwehr im Kreis Kleve. Neben der Schwimmausbildung sind die Ehrenamtler dank Hochwasser und Schlauchboot auch immer wieder bei Überschwemmungen im Einsatz. Zuletzt beteiligten sich die Ehrenamtler unter anderem mit 20 Personen an einer Vermisstensuche in Pont und bei der Suche nach einer verunglückten Person in der "Blauen Lagune" in Wachtendonk. Außerdem werden immer wieder Menschen in Erster Hilfe beispielsweise in Betrieben ausgebildet.

(RP)
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