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Geldern Eva-Maria Rudolf sorgt für Gelderns Klima

Geldern · Die 28-Jährige ist die erste "Klimaschutzmanagerin" der Stadt. Die sei nicht schlecht aufgestellt. Es gebe aber auch Herausforderungen.

 Umweltbewusstsein ist wichtig für ein "lebenswertes Geldern", meint Eva-Maria Rudolf. Sie ist die Klimaschutzmanagerin im Rathaus.

Umweltbewusstsein ist wichtig für ein "lebenswertes Geldern", meint Eva-Maria Rudolf. Sie ist die Klimaschutzmanagerin im Rathaus.

Foto: Seybert

Erste Kontakte zu den Geldernern hat Eva-Maria Rudolf bereits geknüpft. Auf der Energiesparmesse Ende März hat sie sich ins Zeug gelegt, um ihr Thema rauszubringen aus der "Spielverderber-Ecke". "Klimaschutz ist für viele ein rotes Tuch", beschreibt sie die Haltung, die ihr entgegengebracht wird: "Oh Gott! Sie will, dass wir frieren und im Dunklen leben!" Will sie aber gar nicht, versichert sie. "Die Leute sollen nicht erschrecken."

Eva-Maria Rudolf ist Gelderns neue Klimaschutzmanagerin. Sie will in der Stadt Ideen auf den Tisch bringen, Akteure finden aus Wirtschaft, Bildung, Bürgerschaft, will Projekte anstoßen, den Austausch mit anderen Städten fördern.

Grundlage ihrer Arbeit ist das Klimaschutzkonzept der Stadt. "Es ist super-viel gemacht worden", lobt Rudolf. Überhaupt habe Geldern Pfunde, mit denen es wuchern kann. Etwa die Nähe zu den Niederlanden - da könnte man Förderprogramme für grenzübergreifende Zusammenarbeit anzapfen.

Spezielle Herausforderungen gibt es in Geldern auch. Zum einen: viele alte Gebäude. Sie wolle prüfen, wo und in welchem Umfang Sanierungen auch wirtschaftlich Sinn machen, erklärt Rudolf: "Wir wollen nichts anstoßen, was sich nicht rentiert. Ich finde es wichtig, dass man nicht einem Sanierungswahnsinn hinterherläuft." Für größere Sanierungsprojekte stehen derzeit das Barbaraviertel und die Innenstadt im Fokus. Die Überzeugungsarbeit wäre dazu bei den Immobilieneigentümern zu leisten.

Auch ist der stark vertretene Gartenbau eine allgemein nicht gerade energiesparende Branche, die Nutzung von Kohle-Energie noch weit verbreitet. "Wir wollen in den Austausch mit den Unternehmen treten", kündigt Rudolf an. Moderne Methoden könnten überzeugen, "die ersten Vorreiter gibt es". Die könnten als Erfolgsmodelle dienen.

Rudolf ist studierte Meteorologin mit den Schwerpunkten Wetter, Klima und erneuerbare Energien. Geldern ist ihre erste Stelle nach dem Studium. Sie habe sich damit gegen die Forschung und für die Praxis entschieden, sagt sie. "In der Wissenschaft macht man Analysen. Wir machen auch Analysen, aber dann tun wir auch was."

Ihre Stelle ist vorerst auf drei Jahre befristet und wird vom Bund im Rahmen des Programms "Nationale Klimaschutzinitiative" finanziert. Für die Einrichtung des Postens war das Klimaschutzkonzept eine Voraussetzung. Unter Federführung von Tim van Hees-Clanzett von der Planungsabteilung waren daran Gelderner Bürger beteiligt. "Nicht jede Stadt hat eine Klimaschutzmanagerin. Man braucht dazu Leute, die sich wirklich engagieren", würdigt das Eva-Maria Rudolf.

Dass es sie gibt, könnte Geldern zugutekommen, wenn die Landesregierung mit ihren Klimaschutzzielen eines Tages Druck auf die Kommunen macht, meint Tim van Hees-Clanzett. Jüngst hat Nordrhein-Westfalen seinen ersten "Klimaschutzplan" veröffentlicht. Ziel: "Klimaschutzland Nummer Eins in Deutschland" zu werden. Die Kommunen sind zum Handeln animiert.

(RP)
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