Geldern Glasverbot bei Zug in Kapellen und Veert

Geldern · Stadt, Karnevalsvereine und Polizei sind sich einig: Nach einer Flut von Scherben gilt in diesem Jahr erstmals ein Glasverbot in den Ortsteilen. Das soll auch für mehr Sicherheit sorgen.

 Wenn eine Zugmaschine im entsprechenden Winkel über am Boden liegende Fläschen fährt, können diese zu gefährlichen Geschossen werden.

Wenn eine Zugmaschine im entsprechenden Winkel über am Boden liegende Fläschen fährt, können diese zu gefährlichen Geschossen werden.

Foto: Busch

Der Gelderner Kinderkarnevalszug ist nicht betroffen. Und der Hartefelder Rosenmontagszug auch nicht. Doch in Veert und Kapellen werden die Organisatoren mit Hilfe von Polizei und Stadt durchgreifen. Denn sowohl der Veerter (VVK) als auch der Kapellener Karnevalsverein (KKV) sind sehr mit der Initiative einverstanden, die von der Polizei ausging. Nach einem gemeinsamen Gespräch im Gelderner Rathaus steht jetzt nämlich fest: In beiden Ortsteilen wird bei den diesjährigen Zügen erstmals ein Glasverbot an den jeweils zentralen Plätzen durchgesetzt. Das betrifft in Kapellen - grob gesagt - den Bereich rund um die Kirche. In Veert ist die Fläche zwischen Kirche und Zelt vorgesehen.

"Wir können und wollen die Innenbereiche natürlich nicht vollkommen abriegeln", so Hans Bollen von der Gelderner Verwaltung. Doch an den Zugängen zu den Hauptplätzen werde es Kontrollen geben, so der Leiter des Ordnungsamtes weiter. "Alles, was aus Glas ist, wandert in die dort aufgestellten Müllcontainer", erklärt Bollen des Vorgehen. Und wer sich nicht an die Anweisungen halte, müsse mit einem Platzverweis rechnen. Unterstützung gibt es dabei natürlich vom Freund und Helfer. Hans Krettek von der Kreispolizei: "Wir waren uns alle einig, dass insbesondere im Bereich der Kirchen durch das Zerschlagen und Zertreten von Glas und sogar durch das Werfen von Glasflaschen gefährliche Situationen für die Besucher entstanden sind. Wir müssen hier etwas tun und ziehen dabei an einem Strang."

Hintergrund der Maßnahme ist also die enorme Zunahme von zerstörten Flaschen und Glasscherben bei den beiden Zügen. Auch wenn es dadurch bisher noch keine zusätzlichen Verletzungen gab, wie Hans Bollen sagt, sind auch die Vereine, die die Züge veranstalten, sehr mit der Maßnahme einverstanden. KKV-Präsident Thorsten Crom lobt: "Das hat die Stadt sehr vernünftig angepackt. Sie steckt in das Plus an Sicherheit viel Energie. Und wir als kleiner Verein sind dankbar, dass dadurch keine weiteren Aufgaben oder auch Ausgaben auf uns zukommen."

Ähnlich sieht es auch sein Pendant Johannes Kubon vom VVK: "Das ist eine vernünftige Lösung. Es war ja nicht mehr mit anzusehen, was hier zerdeppert worden ist. Zumal der Heimatverein nach dem Zug immer freiwillig die Beete gesäubert hat." Kubon erhofft sich nun, dass die Ehrenamtler in diesem Jahr weniger Arbeit haben.

Wie gefährlich Glas bei solchen Umzügen sein kann, beschreibt Thorsten Crom: "Es ist noch nicht so lange her, da ist ein Trecker über eines der kleinen Schnapsfläschchen gefahren. Da ist der Reifen so unglücklich drüber gerollt, dass das Glasfläschchen wie ein Geschoss an der gegenüberliegenden Wand gelandet ist." Glücklicherweise habe zu diesem Zeitpunkt dort niemand gestanden. Außerdem weist Crom darauf hin, dass es längst für "Pfläumchen" und "Feigling" auch Gebinde aus Plastik gebe, die man mitnehmen dürfe. Das bestätigt Hardy Pulmann vom Ordnungsamt: "Dosen und Kunststoff-Flaschen steigern bei vielen Besuchern auch das Sicherheitsgefühl."

(RP)
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