Kerken Hauch von Hollywood weht durch Aldekerk

Kerken · Filmpremiere an der Robert-Jungk-Gesamtschule: Als Beitrag zu einem Film-Wettbewerb haben Schüler den 15-Minuten-Streifen "Do Swidanja, Heimat" gedreht. Lob von der Schulleiterin fürs Engagement.

 Premiere: Joan Goebel, Jan Müller, Nicole Hoffmann, Bernhard Tönnissen (vorne) und Regina Lingel-Moses, Michael Cornely und Vanessa Pincho.

Premiere: Joan Goebel, Jan Müller, Nicole Hoffmann, Bernhard Tönnissen (vorne) und Regina Lingel-Moses, Michael Cornely und Vanessa Pincho.

Foto: seybert

Ein Hauch von Hollywood wehte jetzt durch die Aula der Aldekerker Gesamtschule. Im Rahmen einer kleinen Gala stilecht mit Einladungen, Sektempfang und rotem Teppich wurde die Premiere des komplett von Schülern gedrehten Filmes "Do Swidanja Heimat" gefeiert. Der Film ist der Beitrag der Robert-Jungk-Gesamtschule am bundesweiten Schülerwettbewerb "History Award" des Fernsehsenders "History" zum Thema "Regional, global, digital - wo ist deine Heimat?"

Unter der Leitung des Geschichtslehrers Michael Cornély und unter der Regie und Kameraführung von Bernhard Tönnissen aus der 11. Klasse nahmen rund 50 Schüler der Jahrgangsstufen acht bis zwölf sowie weitere Darsteller an dem Projekt teil. Cornély: "Das ist ein Schülerwettbewerb. Natürlich haben wir niemanden rausgeschnitten!"

Joan Goebel, Sprecherin im Film, erklärte: "Die Arbeit, die wir zusammen geleistet haben, war Weltklasse. Durch den Wettbewerb sind wir Hand in Hand gegangen." Jan Müller, Regie-Assistenz, ergänzte: "Das war extrem. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das so gut klappt. Aber das hat es, ohne Probleme."

In zwölf Dreh- und fünf Schnitt-Tagen entstand aus über 18 Stunden Rohmaterial ein 15-minütiger Film. Gefilmt wurde an authentisch wirkenden Drehorten wie einem Moor in Mülhausen, dem Freilichtmuseum Dorenburg und der Villa Girmes in Grefrath. Neben fünf Pferden kamen ein Oldtimer und aufwändige Kostüme aus dem Barock und dem Zweiten Weltkrieg zum Einsatz. Rund 1100 Euro kostete das ehrgeizige Schulprojekt.

Erzählt wird die Familiengeschichte des russischstämmigen Mitschülers Rudolf Gerner, der auch im Film mitspielt: "Es ist interessant zu sehen, wie meine Familie, die ursprünglich deutsch ist und im 18. Jahrhundert in Deutschland lebte, nach vielen Zwischenstopps und mehreren Jahrhunderten heute wieder in Deutschland, unserer Heimat, lebt." Familie Gerner gehörte zu den Wolgadeutschen, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts dem Ruf der Zarin Katharina der Großen nach Russland folgten, als die Lebensbedingungen in Deutschland untragbar wurden. Ganz wie in Hollywood gab es neben dem extrem professionell wirkenden Hauptfilm einen Werbefilm sowie einen Zusammenschnitt mit Blicken hinter die Kulissen und den lustigsten Szenen.

Neben den rund 120 geladenen Gästen zeigte sich auch Schulleiterin Regina Lingel-Moses begeistert: "Die haben sich so engagiert, das ist Wahnsinn, dass dieser Film von Schülern gedreht wurde."

Wer sich ein eigenes Bild machen möchte, hat dazu ab Montag, 11. Mai, unter "http://www.history-award.de" Gelegenheit. Die Wertung erfolgt durch eine Jury rund um den Historiker Dr. Guido Knopp, allerdings fließen auch die Ergebnisse des Online-Votings mit ein.

(ym)
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