Hintergrund zum Tatort "Wahre Liebe" In Geldern wird die Liebe persönlich vermittelt
Geldern · Im Kölner Tatort "Wahre Liebe" mit den Schauspielern Klaus Behrendt und Dietmar Bär wird eine erfolgreiche Partnervermittlerin ermordet. Tatverdächtig sind für die Kommissare Ballauf und Schenk auch enttäuschte Kunden. Eine Partnervermittlung ist oft eine emotionale Geschichte, Enttäuschung sind nicht auszuschließen. Und dann geht auch oft noch ums Geld. In Geldern kümmert sich eine Partnervermittlung darum, dass es keine Enttäuschungen gibt.
Manuela Schmidt-Poschman arbeitet in Geldern als Partnervermittlerin. Dieses Jahr feiert die "Partnervermittlung Petra", wie das Unternehmen heißt, 25-jähriges Firmenjubiläum. In 25 Jahren hat es immer wieder enttäuschte Kunden gegeben. Schmidt-Poschmann hat jedoch einen Weg gefunden, so wenig Konfliktpotential wie möglich entstehen zu lassen und Probleme auf persönlicher Ebene zu klären.
Tatsächlich muss sie oft das wieder gut machen, was bei großen Partnerbörsen im Internet schief gelaufen ist. "Es gibt viele schwarze Schafe in der Branche. Viele arbeiten nur auf der Basis von Computerprofilen und schicken den Suchenden dann Adressen und Kontakte zu.", sagt die Partnervermittlerin. Ihre Kunden haben in einigen Fällen nicht nur eine missglückte Suche nach Liebe hinter sich, sondern auch noch bis zu 8000 Euro für die Vermittlung verloren.
Persönlicher Kontakt beugt Enttäuschung vor
Manuela Schmidt-Poschmann lernt vor der Vermittlung ihre Kunden persönlich kennen. Sie sagt: "Wir gehen zu dem Kunden nach Hause und versuchen ihn im eigenen Umfeld kennenzulernen. Natürlich gibt es auch einen Fragebogen mit Daten zur Person, aber es zählt der Eindruck, den wir von dem Kunden gewinnen." Schmidt-Poschmann geht mit ihren Kunden langfristige Verträge ein und will damit Vertrauen aufbauen. "Natürlich melden sich auch enttäuschte Kunden bei uns, aber mit persönlichem Kontakt kann man das in der Regel auffangen."
Welche Berufe Männer sexy finden
In einigen Fällen muss die Partnervermittlerin aber auch die Vorstellung der Kunden vom Traumpartner zurecht rücken. So müsse sie 50-jährigen Männern etwa klar machen, dass die Suche nach 20-jährigen Frauen nicht sehr aussichtsreich ist. Bei einem privaten Kontakt gebe es auch weniger Überraschungen. Aus "40 J., erfolgreicher Unternehmensberater, sportlich, schlank sucht Begleiterin für kulturelle Ausflüge" wird dann nicht plötzlich "Arbeitssuchender 60-Jähriger mit Bierbauch auf der Suche nach junger Gespielin für gewisse Stunden."
Eine Garantie gibt es nicht
Bei der Online-Partnerbörse Friendscout24 gibt es mehrere Menschen, die nach falschen Profilen suchen und denen Hilfestellung geben, die bei ihrer Suche enttäuscht wurden. Das bezieht sich das jedoch eher auf technische Fragen und Hilfestellung bei der Erstellung des eigenen Profils. "Wir haben ein Service-Team, dass unseren Nutzern gerne erklärt, wie sie ihr Profil gestalten sollten und was vielleicht nicht so hilfreich ist.", sagt Eva-Maria Mueller aus der Abteilung "Brand Communications & PR" bei Friendscout24. Dazu gibt es ein Magazin, das über Suchende, ihren Erfolg und den Weg zum richtigen Profil berichtet. Letztendlich müssten die Partner sich gegenseitig finden. Sie sagt: "Eine Garantie für die Vermittlung gibt es nicht."
Auch in Geldern übernimmt keiner eine Garantie für die Liebe. Manuela Schmidt-Poschmann berichtet von verheirateten Männern, die über Umwege bei ihr anrufen und in Wirklichkeit nur eine Affäre suchen. Zur eigenen Sicherheit ruft das die "Partnervermittlung Petra" die Kunden aber nach einiger Zeit zurück, um zu überprüfen, ob sie nicht aus dem Büro oder über einen anderen Umweg anrufen. Doch der weit größte Teil ihrer Kunden suche Sicherheit, so Schmidt-Poschmann. Sie vermittelt Partnerschaften, keine Abenteuer. In keinem Fall soll es ähnliche Fälle geben, wie sie der Tatort "Wahre Liebe" schildert.
