Geldern Lieber leicht als bequem
Geldern · Heute findet ab 9 Uhr die Gelderner Fahrradbörse auf dem Marktplatz statt. Zum Auftakt der Rad-Saison sprach RP-Redaktionsmitglied Arne Lieb mit Yvonne Hendrix vom gleichnamigen Gelderner Radgeschäft über Trends und Entwicklungen.
Spüren Sie schon, dass die Fahrrad-Saison begonnen hat?
Yvonne Hendrix Naürlich! Sobald der erste Sonnenstrahl zu sehen ist, sind die Leute in Laune, herauszukommen. Dann verkaufen wir mehr Fahrräder.
Welche Modelle sind in diesem Jahr beliebt?
Hendrix Viel gekauft werden bei uns im Moment Elektroräder. Das sind Fahrräder mit batteriebetriebenem Motor, die zwischen 1100 und 2500 Euro kosten. Sie erleichtern das Treten, so als hätte man ständig Rückenwind. Besonders für Senioren erhöht das die Lebensqualität. Denn statt immer nur einmal um den Kirchturm zu radeln, kann man mit der elektrischen Unterstützung wieder längere Touren machen.
Und bei den normalen Fahrrädern?
Hendrix Die Jüngeren kaufen viele Cross-Räder mit etwas dickeren Reifen. Mit diesen Rädern zwischen 700 und 800 Euro kann man schnell fahren, aber auch Touren durch Wald und Wiesen unternehmen.
Gibt es Entwicklung bei Fahrrädern?
Hendrix Der Geschmack verändert sich immer wieder. Vor einigen Jahren waren Trekking-Räder mit Federgabel sehr beliebt, weil sie so bequem sind. Inzwischen ist den Kunden wichtiger, dass das Rad leicht ist, gerade wenn sie sportlich Rad fahren. Denn so braucht man weniger Kraft.
Sind Kunden sparsamer als früher?
Hendrix Wir bemerken nicht, dass es einen Trend zu billigen Baumarkträdern gibt. Wer ein gutes Fahrrad kaufen will, das über Jahre hält, gibt immer noch Geld dafür aus. Und das ist auch sinnvoll. Viele, die ungern Fahrrad fahren, haben einfach nicht das richtige Rad. Dann wird das Treten zur Quälerei. Außerdem profitieren wir davon, dass Freizeitgestaltung insgesamt wichtiger geworden ist. Viele Menschen fahren längere Strecken, etwa aus der Region bis in die Eifel. Und solche Vielfahrer wollen natürlich ein hochwertiges Rad.
