Geldern Pläne für Hotel auf dem E-dry-Parkplatz

Geldern · Die Voranfrage hat die Stadt Geldern bestätigt: Ein Investor möchte ein Hotel mit 140 Betten im mittleren Sternebereich an der E-dry-Kreuzung errichten. Das Gelände ist laut Flächennutzungsplan für eine solche Verwendung vorgesehen.

 Der Parkplatz vor der E-Dry soll bebaut werden. Dort könnte ein Hotel entstehen für Gäste, die für kleineres Geld übernachten, frühstücken und dann arbeiten, radfahren, wandern oder den Niederrhein erkunden wollen.

Der Parkplatz vor der E-Dry soll bebaut werden. Dort könnte ein Hotel entstehen für Gäste, die für kleineres Geld übernachten, frühstücken und dann arbeiten, radfahren, wandern oder den Niederrhein erkunden wollen.

Foto: Gerhard Seybert

Die Gerüchte halten sich schon etwas länger. Jetzt folgt die Bestätigung aus dem Rathaus nach RP-Anfrage: "Wir wissen zwar nicht, um welche Größenordnung es sich handelt. Doch es ist richtig, dass es zwei oder drei Nachfragen wegen eines möglichen Hotelneubaus auf dem Parkplatz an der E-dry gegeben hat", bestätigt Ulrich Janssen. Außerdem erklärt Gelderns Bürgermeister, dass ein solches Projekt nach dem aktuellen Flächennutzungsplan auch genehmigungsfähig sein sollte. Anders ausgedrückt: Mit politischen Widerstand wäre wahrscheinlich eher nicht zu rechnen.

Natürlich denken viele Gelderner bei der Idee für ein neues Hotel sofort an den Seepark, der gerade erst erweitert. Doch nach RP-Informationen soll das mögliche Hotel keine direkte Konkurrenz für die schicke Janssen-Herberge am Rayerssee sein. Dazu Ulrich Janssen: "Aufgrund des steigenden Tourismus und der wachsenden Zahl an Monteuren und Handlungsreisenden gibt es in diesem Segment sicherlich mittelfristig einen Bedarf. Doch die Verantwortlichen sollten nicht in fremden Gewässern fischen", so Janssen mit Blick auf den Seepark.

Was genau geplant ist, weiß Gerd van den Bongard - zumindest ansatzweise. Der E-dry-Geschäftsführer spricht von einem Bremer Architekten, der gleich mehrere Investoren an der Hand haben soll: für Wohnungen, auch im altengerechten Stil, oder eben ein Hotel. Van den Bongard: "Für Wohnungen sieht die Stadt an dieser Stelle aber wenig Chancen. Da gebe es bessere Grundstücke."

Womit der Diskotheken-Chef auf die Tatsache anspricht, dass es sich bei der E-dry-Kreuzung um die meistbefahrene ihrer Art im Kreis Kleve handelt. Was dafür spricht, dass hier nicht gerade eine Konkurrenz für den hochwertigen Seepark entsteht, sondern ein eher einfaches Hotel, dessen Gäste keine Wellness-Einrichtungen nutzen wollen, sondern für kleineres Geld übernachten, frühstücken und dann arbeiten, radfahren, wandern oder den Niederrhein erkunden wollen. Zumindest zeichnet sich diese Zielgruppe nach Informationen der Rheinischen Post ab. Ein weiteres Gespräch zwischen Stadt und dem planenden Architekten könnte schon bald weitere Details ans Licht bringen. Immerhin: 14 000 Quadratmeter Grundstück würden dafür an Fläche gebraucht, sagt van den Bongard.

Dass der gesamte Kreis Kleve noch das eine oder andere neue Hotel vertragen könnte, ist ein offenes Geheimnis. Uedem, Emmerich-Elten, Goch und auch Kranenburg sind schon länger auf der Suche. Das weiß auch Kreiswirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers. "Ein Standort, der eine solche neue Ansiedlung auf den Weg bringen kann, dem müsste man schon deutlich gratulieren", sagt der Wirtschafts-Netzwerker aus dem Kreishaus. Und: "Ich würde mir aber wünschen, dass das neue Haus sich deutlich unterhalb des Sterneniveaus des Seeparks positionieren würde. Denn die Investitionen der Familie Janssen dort sind ein Geschenk für die Stadt Geldern."

(RP)
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