"Millionärswahl" bei ProSieben Ralf Zanders lehnt nachträgliche Final-Teilnahme ab

Nachdem ProSieben und Sat1 das Abstimmungssystem für die "Millionärswahl" geändert haben, wurde Ralf Zanders zu Beginn der zweiten Sendung die Teilnahme am Finale angeboten. Doch der 36-jährige Kerkener verzichtete. Gewonnen hat am Freitag Georg Wurth - er will Cannabis legalisieren.

 Ralf Zanders spielte für seine behinderte Patentochter.

Ralf Zanders spielte für seine behinderte Patentochter.

Foto: Prosieben

Die Reaktionen in der Online-Welt waren gewaltig. Seit dem Ausscheiden von Ralf Zanders aus Kerken bei der "Millionärswahl" tobte ein Shitstorm, entfesselt durch das Abstimmungsverhalten der Rockgruppe "Gift", gerichtet aber auch gegen die ausstrahlenden Sender. Mit einer Änderung des Wahlsystems bei der "Millionärswahl" sollte nun die Reißleine gezogen werden. Seit der zweiten Sendung, die am Freitagabend über die Bildschirme flimmerte, hat das Telefonpublikum nun weit mehr Einfluss, der der Kandidaten ist gesunken.

Nach dem neuen System hätte Zanders haushoch gewonnen - und zu Beginn der zweiten Sendung ging Moderator Elton zu dem sympathischen Patenonkel, der das Geld für sein behindertes Patenkind erspielen wollte. Elton bot ihm an, nachträglich ins Finale einzuziehen. Völlig überrascht war Zanders nicht von der Frage, um ihn nicht zu überrumpeln war das bereits kurz vor der Sendung angekündigt worden. "Nein, das nehme ich nicht an", verkündete der 36-jährige Niederrheiner allerdings.

Schon vor der Sendung hatte er im Gespräch mit unserer Redaktion gesagt, dass er die Abstimmung vom Vortrag akzeptiert und sich damit als fairer Verlierer gezeigt. Außerdem ist bereits eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft angerollt, und das Ziel, sein Patenkind zu unterstützen, hat Zanders schon erreicht. Wohl auch, um die Gemüter der Onlinegemeinde zu beruhigen, verkündete Elton noch, dass ProSieben die Restkosten für den behindertengerechten Umbau des Bades übernehmen werde, falls nicht genügend Spenden eingehen.

Die zweite Show verlief anschließend ähnlich unspektakulär wie schon die erste Ausgabe. Daran änderten auch die gebetsmühlenartig wiederholten Zusicherungen des Moderatoren-Duos nichts, dass man aus den Fehlern der ersten Sendung gelernt habe.

Wieder zeigten Sportler ihre artistischen Kunststückchen, wurde Musik gemacht und herumgeblödelt. Klar wurde vor allen Dingen: Wer gewinnen will, muss möglichst skurril daherkommen. Der Einzug ins Finale entschied sich letztlich zwischen der Comedy-Truppe NosTeraFu und Georg Wurth - der sich mit dem Deutschen Hanf Verband für die Legalisierung von Cannabis einsetzt. Mit seinem Plädoyer für das Rauschgift erhielt er schließlich die meisten Stimmen.

Auch mit der Quote der zweiten Sendung dürften die Macher wenig zufrieden sein: Nicht mal eine Million Zuschauer wollten die zweite Folge auf Sat1 sehen. 980.000 Menschen hatten eingeschaltet, dass entspricht einer einer Quote von nur 3,2 Prozent.

(cbr)
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