Geldern Reeser Politik eifert Wachtendonk nach

Geldern · Die Berichterstattung unserer Redaktion bildete die Blaupause für die Entscheidung der Rechtsrheinischen.

 Christoph Gerwers, Bürgermeister der Stadt Rees, blickt nach Wachtendonk.

Christoph Gerwers, Bürgermeister der Stadt Rees, blickt nach Wachtendonk.

Foto: Scholten

Durch die RP-Berichterstattung ist die Stadt Rees auf das Wachtendonker Beispiel aufmerksam geworden. Daraufhin gab es im Ältestenrat die Absprache, ebenso wie Wachtendonk ganz auf das Geld zu verzichten, berichtet Bürgermeister Christoph Gerwers. In der Ratssitzung schwenkte die SPD aber plötzlich um und wollte, dass für alle Ausschüsse gezahlt wird. Die andere Lösung sei rechtlich nicht haltbar, so die Argumentation der Genossen. Die CDU schlug als Alternative vor, nur für den Bauausschuss zu zahlen, weil alle anderen Ausschüsse zumeist nur einmal im Jahr tagen. Der Bauausschuss-Vorsitzende Karl Goris erklärte zudem, dass er das Geld von 3482,40 Euro einem Jugendheim spenden werde. Mit den Stimmen von CDU und FDP beschloss der Rat die Regelung. Aus Sicht des Bürgermeisters eine gute Lösung. "Rechtlich sind wir so auf der sicheren Seite, weil wir nicht generell alle Ausschüsse ausgenommen haben." Das Geld auch zu zahlen, wenn ein Ausschuss selten tage, sei dem Bürger nicht zu vermitteln. "Da kommt man fast auf einen Minutenlohn von 60 Euro, solche Summen verdient sonst nur Lahm", so Gerwers. Aufwand und Bezahlung stünden in keinem Verhältnis, da es keine Rolle spiele, wie oft und wie lange das Gremium tage.

Die SPD sieht das anders. Ziel der neuen Regelung sei, das Ehrenamt zu stärken. Das werde jetzt unterlaufen, so Karl van Uem. Es sei zudem fraglich, ob die Reeser Satzung jetzt gesetzeskonform sei. "Wir fänden es gerechter, wenn alle Ausschussvorsitzenden das Geld bekommen würden. Dann kann man immer noch darüber reden, ob es gespendet wird", sagt der SPD-Politiker. Würde Rees für alle Ausschussvorsitzenden zahlen, würde das rund 25.000 Euro im Jahr kosten.

(zel)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort