Gelderland Sieben-Gipfel-Tour durchs Gelderland

Gelderland · Sonne, Licht, Optimismus: Unter dem Motto "Ostern 2014 - Es geht aufwärts" erzählt die Lokalredaktion zu den Feiertagen Geschichten aus der Region. Wie "hoch" es dabei am Niederrhein hinausgeht, zeigt die folgende Reportage.

Gelderland: Sieben-Gipfel-Tour durchs Gelderland
Foto: Geoportal NRW/Grafik: DPA-Infografik

Den flachen Niederrhein aus alpinistischer Sicht erleben - das muss doch möglich sein. Deshalb schnell im Internet die höchsten Punkte jeder Kommune rausgesucht: Und los geht's in . . .

Walbeck: Der höchste Punkt von Geldern hebt sich kaum vom Umland ab. Bergsteiger nehmen die Gipfelerstürmung am besten von der Ostseite in Angriff, denn die Walbecker Anhöhe Meusweg/Ecke Küpperssteg kann dann auch mit Auto oder Fahrrad in Angriff genommen werden. Was keiner der übrigen Gipfel des Gelderlandes zu hat: Am Küpperssteg steht ein Gipfelkreuz! Okay, ein Wegekreuz. Sieht aber täuschend echt aus.

Herongen: Der höchste Punkt der Heronger Buschberge ist auch des Gelderlandes. Diese Höhe verrät dem sachkundigen Alpinisten sofort, dass hier ohne Wanderschuhe kein Blumentopf zu gewinnen ist. Das Basislager für die Kletterei ist das Freizeitbad Wankumer Heide. Von dort geht es zunächst schnurgerade in den Wald, dann auf immer schmaler und steiler werdenden Pfaden hinauf zum Birkenkopf. Mehr als eine Stunde Fußmarsch muss der geübte Bergsteiger für Hin- und Rückweg investieren.

Wankum: Auch Wachtendonks höchster Punkt liegt in den Spitzen der Heronger Buschberge. An einer Waldlichtung namens Rehbock zieht sich das Wachtendonker Gemeindegebiet bis auf 63 Meter hinauf. Idealer Ausgangspunkt ist das Freizeitbad "Blaue Lagune", wo man sich auch nach dem anstrengenden Bergsteigen prima erholen kann. Der schnurgerade, auch mit Auto zu bewältigende Weg zu Wachtendonks Gipfel bietet, kein abwechslungsreiches Landschaftsbild oder Gebirgspanorama. Na ja.

Stenden: Die Schaephuysener Höhen bilden den südlichen Teil des niederrheinischen Höhenzuges und türmen sich bis knapp über 80 Meter auf. An der Gipfelkette hat die Gemeinde Kerken aber keinen Anteil, so dass ein westlicher Ausläufer des Windberges mit 53 Metern der Höhepunkt der Kommune ist. Der Normalweg für den 08/15-Wanderer führt über einen Feldweg an den "Gipfel" heran, das letzte Stück muss auf allen Vieren erklommen werden - dem Anfänger zeigt der Windberg von dieser Seite die kalte Schulter. Wer den "richtigen" Gipfel des Windberges auf 70 Metern Höhe erreichen will, wird enttäuscht sein: Dort befindet sich eine Funkmessstelle der Bundesnetzagentur.

Oermten: Jedem Typ von Bergsteiger bietet der Oermter Berg einen interessanten Weg zum Gipfel. Der aussichtsreichste Pfad zum höchsten Punkt führt über die Nordflanke, an der der Wind gefühlt immer von vorne kommt und sich die Höhenmeter vom Basislager in Oermten grässlich in die Länge ziehen. Kürzer, aber natürlich auch steiler ist der Gipfelsturm über das Restaurant Oermter Berg an der Ostflanke. Die letzte "Hütte" vor dem Gipfel liegt auf rund 36 Metern.

Kervenheim: Im Grenzgebiet Kevelaer/Weeze liegen Ausläufer des Niederrheinischen Höhenzuges. Einer dieser "Vorgipfel" ist der Gochfortzberg bei Kervenheim. Ausgehend von der gleichnamigen Straße geht es zum Uedemerfelder Weg, von der Mollenkath geht es noch satte 15 Meter zum Gipfel. Die Ankunft: Relikte des Kalten Krieges haben Kevelaers höchsten Berg in Form einer ehemaligen Fernmeldeanlage vernarbt. Der Blick Richtung Uedem ist nicht viel besser.

Wemb: Dieser Gipfel ist selbst für niederrheinische Verhältnisse keine Herausforderung. Zum Ende hat das Erklimmen von Weezes höchstem Punkt aber eine Gratwanderung entlang eines Baggersees zu bieten. Die Aussicht auf Wemb ist dafür sagenhaft. Gut zu sehen ist die "Skyline", die typischer für den Niederrhein nicht sein könnte: Flutlichtmasten, Windmühle, Kirchturm - fast zum Greifen nah!

(buer)
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