Issum Sterbezimmer von Mutter Josefa in Steyl

Issum · Am Wochenende wird der Raum erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Viele Dokumente über die Selige aus Issum.

Vor neun Jahren ist Mutter Josefa selig gesprochen worden. Jetzt gibt es unweit der Grenze in den Niederlanden einen neuen Ort, um ihrer zu gedenken. Am Wochenende wird das Sterbezimmer der mildtätigen Frau aus Issum erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Dort ist vieles aus ihrem Leben zu erfahren.

Hendrina Stenmans, wie Mutter Josefa bürgerlich hieß, wurde am 28. Mai 1852 als Älteste von sieben Kindern in Issum geboren. Schon früh hatte sie ein Herz für die Armen, Kranken und Sterbenden. 1884 kam sie nach Steyl. Hier war sie anfangs mit anderen Frauen im Dienst des noch jungen Missionshauses, das der 2003 heilig gesprochene Arnold Janssen 1875 gegründet hatte.

Hendrina Stenmanns war 1889 Mitgründerin der Kongregation der Steyler Missionsschwestern. Gelebt und gearbeitet hat sie in Steyl. Ein Stück der Steyler Klostergeschichte wird mit dem Sterbezimmer von Mutter Josefa aus Issum wieder sichtbar. Mutter Josefa, wie Hendrina Stenmanns von ihren Mitschwestern genannt wird, wurde 2008 selig gesprochen. Ihr Sterbezimmer liegt im ehemaligen Kloster Alt-St.-Gregor und ist kombiniert mit dem "The Forgiveness"-Museum. Das Thema des Museums ist die Vergebung von Menschen aus der ganzen Welt.

Zusammen mit Mutter Maria (Helena Stollenwerk) legte Mutter Josefa das Fundament für die junge Schwesterngemeinschaft. Ende 1902 begann ihr Leidensweg: Rheuma, Asthmaanfälle, Atemnot und Wassersucht führten am 20. Mai 1903 zu ihrem Tod. Sie war 50 Jahre alt, als sie starb. 2008 wurde sie im niederländischen Tegelen selig gesprochen und beigesetzt in der Klosterkirche des Herz-Jesu-Klosters in Steyl. 4000 Gäste aus der ganzen Welt kamen damals zu der Seligsprechung. Auch viele Niederrheiner wohnten dem Gottesdienst bei. Einen Tag später wurde die Seligsprechung in Issum gefeiert.

In der Kapelle in Alt-St.-Gregor ist seit September vergangenen Jahres das "The Forgiveness"-Museum eingerichtet. Inhalt ist eine internationale Ausstellung zum Thema Vergebung und Versöhnung. Als Teil dieser Ausstellung wurde das Sterbezimmer von Mutter Josefa mit aufgenommen. Nach 114 Jahren wurde es am selben Ort wie 1903 wieder neu eingerichtet. Das Sterbezimmer besteht unter anderem aus alten Möbeln und Schautafeln, die die Stationen ihres Lebens erzählen. Ein Film zeigt mehr über ihre Seligsprechung.

Das Sterbezimmer ist am Samstag, 21. Januar, erstmalig für die Öffentlichkeit zugänglich. Um 14.30 Uhr (in Niederländisch) und 15.30 Uhr (in Deutsch) wird über das Leben von Mutter Josefa ein Vortrag gehalten. Das Sterbezimmer auf der ersten Etage ist nur über eine Treppe erreichbar.

Am 21. und 22. Januar wird im "The Forgiveness"-Museum auch ein kleiner Klostermarkt sein, bei dem Steyler Missionare und Missionsschwestern religiöse Artikel zum Kauf anbieten.

(RP)
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