Wachtendonk Wachtendonker traurig wegen Baumfällaktion

Wachtendonk · Von weitem kann man sie sehen, die Rotbuche am Fliethweg. Ein "ortsbildprägender Baum", wie Anwohnerin Ricarda Jakobi meint. Wenn man vom alten Wasserwerk in die Innenstadt geht, erkenne ihn jeder Wachtendonker sofort.

Doch die Tage des rund 30 Meter hohen Riesen sind gezählt. Und auch eine Tanne, Eiben und Mammutbäume werden nach Angaben der Wachtendonkerin demnächst der Säge zum Opfer fallen. Was sie und andere Nachbarn traurig macht. Denn wenn die alten Bäume fallen, gingen für unzählige Tierarten, wie beispielsweise den Feuersalamander, Fledermaus- und Vogelarten wie Grünspecht, Eule, Gimpel oder Kleiber, aber auch Igel, Eichhörnchen oder Kröten natürlicher Lebensraum verloren.

Die Gemeindeverwaltung weiß von der geplanten Baumfällaktion. Ob sie aber, wie von der Bürgerin behauptet, in der nächsten Woche stattfinden soll, kann der zuständige Fachbereichsleiter Franz-Josef Delbeck nicht bestätigen. "Es handelt sich um ein privates Grundstück, da bestimmt der Eigentümer den Termin, der nur außerhalb der Brutzeit liegen muss."

Die Gehölze müssen weichen, weil auf dem Areal Häuser gebaut werden, wie Delbeck weiter ausführte. Das sei nichts Ungewöhnliches, und es sei auch alles mit rechten Dingen zugegangen. Der Kreis Kleve als Untere Landschaftsbehörde war eingeschaltet, es habe eine Artenschutzprüfung gegeben, Landschaftsplaner waren vor Ort. Für die Experten sei der Baumbestand nicht erhaltenswert gewesen. Die Angabe der Anwohnerin, die Rotbuche sei rund 200 Jahre alt, bestritt Delbeck: "Die ist etwa 80 Jahre alt."

Ricarda Jakobi bedauert, dass es in Wachtendonk keine Baumschutzsatzung gibt wie in anderen Kommunen. Sie legt ab einer gewissen Größe Regeln für das Abholzen fest. Die wäre, räumt Delbeck ein, vielleicht für den Erhalt der Mammutbäume hilfreich gewesen.

Ricarda Jakobi hofft nun, "dass irgendwann einmal ein Umdenken stattfindet und dass in Zukunft alte Bäume geachtet und geschützt und in neue Baugebiete integriert werden". Damit zumindest einige stehen bleiben.

(kla)
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