Issum War der Pferdequäler von Neukirchen-Vluyn auch in Oermten?

Issum · Eine Stute hat schwere Schnittverletzungen im Genitalbereich. Vieles deutet darauf hin, dass die Wunden mit einem Messer zugefügt wurden. Ganz sicher ist das nicht. Die Polizei ermittelt. Pferdebesitzer sind verunsichert.

 Auf dieser Pferdekoppel in Oermten ereignete sich der Vorfall. Hier steht auch das Pferd der Tochter von Elfie Andratschke. Sie ist nach dem Vorfall sehr besorgt.

Auf dieser Pferdekoppel in Oermten ereignete sich der Vorfall. Hier steht auch das Pferd der Tochter von Elfie Andratschke. Sie ist nach dem Vorfall sehr besorgt.

Foto: Latzel

Elfie Andratschke fährt jeden Tag zu dem Pferdehof in Oermten. Sie versorgt das Pferd ihrer Tochter, das hier steht. Jetzt kommt die Frau aus Oermten immer mit einem mulmigen Gefühl zur Koppel. "Natürlich hast du nach so einem Vorfall Angst um dein Tier", sagt sie. "Solche Leute sind unberechenbar, man weiß ja nicht, ob so jemand noch mal zurückkommt."

Am Tag zuvor hat ein Vorfall für Entsetzen auf der idyllischen Anlage gesorgt. Claudia Scheppert hatte am Mittwochmorgen schwere Verletzungen an ihrer 21-jährigen Rheinländer-Stute entdeckt. Im Genitalbereich gab es einen tiefen Schnitt. Diese Verletzung muss das Tier in der Nacht zuvor erlitten haben. Die 54-Jährige aus Moers informierte den Tierarzt. Dieser war wie die Polizei der Meinung, dass die Verletzung auf einen Schnitt mit einem Messer hindeutet.

"Meine Stute stand ganz allein unten auf der Koppel, war sehr nervös und unruhig", beschreibt Claudia Scheppert die Situation. Ihr Tier war erst seit einigen Tagen auf dem Reiterhof. Wegen einer Erkrankung war ein Auge abgedeckt. Die Besitzerin vermutet, dass ihr Tier daher den Täter nicht bemerkt hat.

Das Pferd kam zur Behandlung in eine Tierklinik nach Duisburg. Dort sollte die Stute ohnehin am Auge behandelt werden, jetzt versorgte eine Tierärztin dort auch die Wunde des Pferdes. Denn es bestand auch die Gefahr, dass sich im Inneren eine Entzündung bildet. Diese Ärztin war sich laut Claudia Scheppert nicht hundertprozentig sicher, ob tatsächlich ein Pferderipper für die Verletzung verantwortlich ist. Denkbar sei auch, dass sich das Pferd selbst verletzt habe oder an einen Nagel oder Dorn gekommen sei. Die Besitzerin hält das allerdings für sehr unwahrscheinlich. Das Pferd trug nämlich eine Decke, die unbeschädigt war. Hätte sich das Tier in dem After-Bereich selbst verletzt, wäre auch die Pferdedecke beschädigt gewesen. Auch habe man keinerlei Nägel an den Zäunen der Koppel gefunden, an denen sich das Tier hätte verletzen können. Claudia Scheppert geht daher davon aus, dass ein Unbekannter dafür verantwortlich ist. Die Polizei ermittelt auf jeden Fall und sucht nach Zeugen, die in der Nacht zu Mittwoch etwas an der Rheurdter Straße beobachtet haben.

Pferdebesitzer wie Elfie Andratschke sind momentan ohnehin besonders wachsam. Wie berichtet, hat es erst vor kurzer Zeit zwei Vorfälle mit Tierquälern in der Region gegeben. In Neukirchen-Vluyn und in Kalkar waren zwei Pferde jeweils schwer verletzt worden. Auch dort ging es um Schnitte im Genitalbereich. Teilweise waren auch Gegenstände eingeführt worden.

Die Polizei sucht Zeugen, die zwischen Dienstag, 22.30 Uhr, und Mittwoch, 10 Uhr, verdächtige Beobachtungen im Bereich Sevelen/Oermten gemacht haben. Sie bittet um Hinweise an die Kripo in Geldern unter 02831 1250.

(RP)
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