Uedem Evangelische Kirche in Uedem ist saniert

Uedem · Jahrelange Sanierungsarbeiten waren die Folge der Entdeckung eines Holzschädlings. Nun sind die letzten Arbeiten abgeschlossen und schon bald sollen die Glocken wieder am Marktplatz erklingen.

Je mehr Gerüstteile die Mitarbeiter der Firma Elsing aus Goch in den letzten Tagen auf ihre Transportfahrzeuge aufluden, desto mehr atmete Heike Knops, Pfarrerin der Evangelischen Gemeinde in Uedem, auf. Die Sanierung der Kirche am Uedemer Markt ist endlich geschafft, die massiven Folgen des Schädlingsbefalls - der 2010 zum Schrecken von Pfarrerin Knops und der gesamten Gemeinde festgestellt wurde - sind behoben.

Zunächst habe man den Befall der Holzschädlinge am Altar und an den Bänken festgestellt, erinnert sich die Pfarrerin, die seit 2007 in Uedem wirkt. Den langen Rattenschwanz, den die Entdeckung nach sich ziehen sollte, ahnte da noch niemand. Tragende Holzelemente im gesamten Gebäude hatte der Schädling angenagt, eine Komplettsanierung dringend notwendig gemacht. Eine Spezialfirma machte dem Schädling zwar mit Gas den Garaus - die entstandenen Schäden wurden dadurch freilich nicht behoben. "Hinzu kam, dass die Holzbalken durch Schimmel teilweise zusätzlich beschädigt waren", sagt Knops.

"Wir mussten in großem Stil stützen und erneuern lassen." Von 2010 bis 2014 wurde erneuert, vor kurzem schlossen die Firmen die letzten Sanierungsarbeiten ab. Die Kosten musste die Gemeinde selbst tragen, Unterstützung bekamen sie jedoch von der Behörde für Denkmalschutz NRW und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. "Ohne diese Unterstützung wäre es uns gar nicht möglich gewesen, die Erneuerung durchzuführen", sagt Knops. Trotzdem musste die Gemeinde den Großteil des Geldes selbst aufbringen - ein enormer Kostenpunkt für die evangelische Gemeinde in Uedem, der sich hoffentlich nicht so schnell wiederholt.

Hinzu kommen die unzähligen Arbeitsstunden, die die Pfarrerin und ihr Team in den Sanierungsjahren für die Organisation und Koordination der Arbeiten zugebracht hat - wie viele es genau waren, das weiß Knops, die eine Dreiviertel-Stelle in Uedem hat, nicht mehr. "Sehr zeitintensiv" sei die Zeit gewesen, und die 58-Jährige, die in Bioethik promovierte, ist froh, dass die Sanierung nun überstanden ist und sie sich wieder mehr um inhaltliche Dinge in ihrer Gemeinde kümmern kann.

Wenn der Statiker grünes Licht gibt, dann können bald auch wieder die Glocken der evangelischen Kirche am Markt erklingen, die so viele Monate durch ein Tonband ersetzt werden mussten. Und schließlich, berichtet Pfarrerin Knops mit einem Lächeln, wurde im Rahmen der Sanierungsarbeiten auch das Geheimnis um den Wetterhahn auf der Spitze des Kirchturmes gelüftet, der jahrelang schief stand. "Es ging das Gerücht um, dass jemand auf den Hahn geschossen hätte. Bei der Erneuerung wurde dann aber festgestellt, dass eine der drei Verankerungen des Wetterhahns kaputt war", sagt Knops. Die Verankerung wurde erneuert, der Hahn erstrahlt in neuem Glanz. Passend zum Klang der Glocken, der nun bald wieder das Tonband ersetzen wird.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort