Goch Fünf-Ringe-Haus: Bauaufnahme beginnt

Goch · Der Gocher Heimatverein nimmt die Bauaufnahme für das Haus zu den Fünf Ringen in Angriff. 2015 sollen dem Rat die Unterlagen zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

 Im Haus zu den Fünf Ringen tut sich nun einiges.

Im Haus zu den Fünf Ringen tut sich nun einiges.

Foto: Privat

Die Zukunft des Gocher Hauses zu den Fünf Ringen nimmt langsam Gestalt an: Der Rat der Stadt Goch hat am 25. März seine Absicht erklärt, dem Gocher Heimatverein in Verbindung mit der Bürgerstiftung historisches Heimatmuseum langfristig die Nutzungs- und Verfügungsrechte für das Haus zu den Fünf Ringen zu übertragen. Der Heimatverein will das denkmalgeschützte Gebäude zu einem "stadtgeschichtlichen Zentrum" machen, sagt Vereinsgeschäftsführer Günter van Cuick. Die Idee: "Wir wollen eine Verknüpfung aus Ausstellung und Erkundungsmöglichkeiten zur Gocher Stadtgeschichte schaffen", so van Cuick. "Die Besucher sollen im Fünf-Ringe-Haus auf Spurensuche gehen und sich die Informationen selbstständig erschließen können."

Neben dem stadtgeschichtlichen Zentrum soll das Fünf-Ringe-Haus auch als Versammlungs- und Veranstaltungsort, etwa für Vorträge, dienen, soll Treffpunkt sein und eine Touristen-Informationsstelle beherbergen. Wie dieses Konzept genau umgesetzt werden soll, das will der Verein in den nächsten Wochen und Monaten planen. "Wir hoffen, dem Rat die Unterlagen zur Beschlussfassung im ersten Quartal 2015 vorlegen zu können", sagt Willi Vaegs, Vorsitzender des Heimatvereins. Bis dahin hat der Verein noch einiges zu tun: Als erstes steht nun die Bauaufnahme auf dem Plan, danach die Vorplanungsphase, schließlich müssen die Kosten ermittelt werden, bevor es zur Abstimmung und zum Beschluss kommen kann. "Durch den glücklichen Umstand, dass einige Vorstandsmitglieder aus dem Baubereich kommen, können wir viele Aufgaben intern lösen", sagt van Cuick, selbst staatlich geprüfter Bautechniker. Mit ihm an Bord ist Vermessungsingenieur Heinz-Karl Meuskens, Bauingenieur Georg Bornheim sowie der ehemalige Leiter des Bauordnungsamtes Franz van Well. "Die Mitglieder sind wirklich super auf ihrem Gebiet. Ich bin froh, dass wir solche Fachleute in unseren Reihen haben - da brauche ich mir wirklich keine Sorgen machen", sagt Altbürgermeister Vaegs.

Im Hinblick auf die bautechnischen Herausforderungen des Projekts ist der Vorstand also bestens aufgestellt. "Eine wesentlich härtere Nuss dürfte die dauerhafte Sicherung der institutionellen und finanziellen Basis sein. Denn grundlegend für den Betrieb einer solchen Einrichtung sind eine gesicherte Trägerschaft und eine den Erfordernissen entsprechende finanzielle und personelle Ausstattung", sagt van Cuick. Ein "finanzieller Grundstock" sei durch eine "großzügige Spende" von Uwe Klein, des Enkels der Gocher Persönlichkeit "Papa" Jean Klein und Gründers der Bürgerstiftung, zwar gegeben - dieser reiche aber trotz unermüdlicher ehrenamtlicher Arbeit des Heimatverein-Vorstandes nicht, um das Projekt auf den Weg zu bringen und vor allem zu unterhalten. Denn die Absichtserklärung der Stadt sei daran gebunden, dass die Herrichtung und Unterhaltung des Fünf-Ringe-Hauses für die Stadt kostenneutral ist, so van Cuick.

Hinzu kommt, dass die letztendlichen Kosten zu diesem Zeitpunkt noch nicht beziffert werden können. Geklärt werden muss vor allem, ob die Finanzierung ausschließlich über den Heimatverein laufen wird, oder ob ein Trägerverein als Zusammenschluss mehrerer stadtgeschichtlicher Vereinigungen angestrebt wird. "Wir sind keine Phantasten. Wenn wir die Betriebskosten nicht decken können, dann war's das. Aber wir sind zuversichtlich, dass es klappt", so van Cuick.

(RP)
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