Goch Hauptausschuss für "Seeallee" auf dem alten Kasernengelände

Goch · Und dann war es auf einmal ganz einfach: Der Gewinner des Wettbewerbs heißt Jens Krystof. Sein Vorschlag, die erste Straße des künftigen Wohngebiets auf dem alten Kasernengelände "Seeallee" zu nennen, wurde gestern, im zweiten Anlauf vom Hauptausschuss durchgewunken. Schließlich hatte man eigens eine Jury installiert, die den besten Vorschlag auswählen sollte - und das war nach Meinung der Juroren eben der von Jens Krystof. Wenn er möchte, bekommt der Gocher jetzt neben einem Preisgeld auch noch eine Messingplakette in Erinnerung an seine kreative Leistung. Die Tafel soll an der "Seeallee" fixiert werden. Ob das Gebiet jedoch nach seinem Wunsch "Neu-See-Land", ganz anders oder überhaupt nicht heißt, darüber darf der Vermögensbetrieb bestimmen. Denn nur die Benennung von Straßen und Plätzen ist Sache der Politik. Wie ein Quartier, das kein offizieller Ortsteil ist, benannt wird, sei doch nur für die Vermarktung relevant, war gestern eine mehrheitsfähige Sicht der Dinge. Für die meisten Gocher wird das neue Wohngebiet für die nächsten Jahrzehnte vermutlich so oder so "ehemaliges Kasernengelände" heißen. Inoffiziell.

Nach der Begrüßung von Bürgermeister Ulrich Knickrehm formulierte Katharina Pleines für die CDU-Fraktion ganz nüchtern zwei Anträge: 1. Krystof zum Sieger küren, 2. die Straße "Seeallee" nennen. Klaus-Dieter Nikutowski backte für die SPD-Fraktion kleine Brötchen, räumte ein, "argumentativ nicht ganz richtig gelegen" zu haben. Nachträglich die Spielregeln des Wettbewerbs ändern zu wollen sei nicht in Ordnung gewesen. Die FDP - "der Dritte im Bunde, der sich sträubte", wie Christian Peters selbstironisch anmerkte - schloss sich der Richtungsänderung an. Und Hilde Fielenbach (Grüne) freute sich, dass es nun wohl alle begriffen hätten. Selbst Knickrehm streute etwas Asche auf sein Haupt: Die Verwaltungsvorlage sei wohl nicht ganz eindeutig gewesen. "Der Rest ist jetzt Sache der Vermögensbetriebe", befand Udo Wennekers (BfG) abschließend.

(nik)
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