Goch Landpartie - Erlebnis für Kunstfreunde

Goch · Mehr als 70 Aussteller an 16 Standorten und viele verschiedene Show-Programmpunkte faszinierten die kunstbegeisterten Besucher in diesem Jahr. Dabei stand das Erlebnis an erster und der Verkauf an zweiter Stelle.

 Ein Clown-Workshop für Erwachsene gehörte zu den vielen Veranstaltungen der Landpartie.

Ein Clown-Workshop für Erwachsene gehörte zu den vielen Veranstaltungen der Landpartie.

Foto: Gottfried Evers

"Die Landpartie ist jedes Jahr ein großes Erlebnis. Man setzt sich auf sein Fahrrad und fährt von einer schönen Ausstellung zur anderen. Das ist einfach ganz toll und ein Erlebnis für Kunstfreunde." Das erklärte Jutta Häuser, die gemeinsam mit ihrem Mann am Wochenende unterwegs war. Denn von Weeze und Wemb bis Kevelaer und Twisteden gab es 16 verschiedene Örtlichkeiten, die an beiden Tagen von 11 bis 18 Uhr zum Staunen und Verweilen eingeladen hatten.

Dabei konnte man die unterschiedlichsten Stilrichtungen entdecken: von der Steinwerkstatt von Lisa Lepper in Wemb über die Schalen und Schreibgeräte aus einheimischen Hölzern bei Markus Nießen auf dem Johanneshof in Kevelaer bis hin zur Rost- und Patina-Malerei von Judith Schelbergen in ihrer Kreativschmiede in Achterhoek. Mechtild Jansen lobte: "Die Künstler nehmen sich immer die Zeit, um mit einem zu reden. Das finde ich einfach schön."

Doch neben den Präsentationen gab es auch noch ein Show-Programm, welches sich ab der Eröffnung am Freitagabend bis Sonntag um 20 Uhr erstreckte. Musikalisch unterhielten unter anderem die Charlestown Jazzband, das Bläserquintett "Extrablech", der Frauenchor "Art & Weise" sowie das "Duo Thoca" mit seinem Irish Folk. Doch das war noch lange nicht alles, denn das vielfältige Programm bot außerdem Märchenlesungen von Frauke Lind, einen Clown-Workshop für Erwachsene, eine Krimilesung von Klaus Stickelbroek sowie die große Show "Die Stimme des Feuers", die ab 22 Uhr den Nachthimmel erleuchtete.

"Auch dieses Jahr war es wieder richtig schön", freute sich Susanne Stenmans, die in ihrem Atelier für künstlerische Keramik nicht nur viele weitere Kreative, sondern auch zahlreiche Gäste begrüßen konnte. "Das Wetter war brillant, und alles lief relativ stressfrei ab. Das Publikum kam mit Muße, hat Fragen gestellt, und blieb auch da, um zu stöbern. Verkauft haben wir zwar nicht viel, aber das ist auch zweitrangig. Das Wichtige bei der Landpartie ist das Event an sich."

Etliche Radler legten auch einen kurzen Stopp beim "Gesamtkunstwerk: Zeltplatz an der Fleuth" in Winnekendonk ein. Doch was ist das "Gesamtkunstwerk"? "Damit meinen wir den Anspruch, den wir an unseren Platz haben", erklärte Platzwart Daniel Wouters. "Das gesamte Gelände hier soll nicht nur zweckdienlich sein, sondern auch schön aussehen. Von unserem regenerativen Hauptgebäude über die Perma- und Gartenkultur bis hin zu dem Konzept, dass wir eben nur auf Zelte setzen: Dadurch sprießen hier neben den extra angelegten Bäumen auch die Zelte aus dem Boden." Jenseits der Natur-Romantik lud auch Mosaikkünstler Sebastian Nyga aus Neuss mit seinen vielseitigen Werken zum Verweilen ein: "Ich bin zum ersten Mal mit dabei, und auch wenn leider nicht so viel gekauft wird, mag ich die Atmosphäre des Ganzen."

Mit mehr als 70 Künstlern an 16 Standorten sowie rund 27 verschiedenen Show-Programmpunkten war die Landpartie am Niederrhein 2017 "einfach nur fantastisch", meinte Gisela Meyer. "Man hat nie die Zeit, alles zu sehen. Aber genau das sorgt dafür, dass man direkt wieder gespannt ist aufs nächste Jahr."

(RP)
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